Gläubiger von Solar Millennium erhalten kleine Abschlagszahlungen

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2011 hatte Solar Milliennium Insolvenz anmelden müssen und das folgende Verfahren sorgte für viel Aufsehen. Die von den Gläubigern anerkannten Forderungen belaufen sich auf rund 250 Millionen Euro. Sehr viel haben sie davon bisher nicht zurückerhalten.

Am Mittwoch kündigte Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun die Ausschüttung von rund 10,6 Millionen Euro an die Gläubiger in den kommenden Wochen an. Dies entspricht einer Quote von rund vier Prozent. Es ist die zweite Abschlagszahlung im laufenden Verfahren. Bei der ersten hatten die Gläubiger 2015 etwa zehn Prozent – als rund 25 Millionen Euro – ausbezahlt bekommen. Bis zum Ende des Verfahrens versprach Böhm noch eine weitere Quotenzahlung. Wann das sein wird, konnte er noch nicht sagen. „Ich gehe derzeit davon aus, dass das Verfahren noch einige Jahre dauern wird“, sagte Insolvenzverwalter Böhm.

Die 10,6 Millionen Euro der aktuellen Abschlagszahlungen stammen aus einem Vergleich. Böhm hat nach eigenen Angaben nach längeren Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Solar Millennium-Projekt „Andasol III“ diesen zugunsten der Insolvenzmasse erreichen können. Ursprünglich hatten die Projektpartner wegen angeblicher Fehlleistungen der Solar Millennium AG nach Aussagen des Insolvenzverwalters Schadenersatz in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro verlangt.

Der Fall Solar Millennium sorgte auch deshalb für großes Aufsehen, weil sich unter den Gläubigern viele Kleinanleger befinden. Das Unternehmen plante weltweit den Bau von zunächst solarthermischen Kraftwerken. Dafür sammelte Solar Millennium über sogenannte Inhaber-Teilschuldverschreibungen knapp 230 Millionen Euro ein. Auch rund 16.000 Kleinanleger zeichneten die Anleihen. Gebaut wurde keines der Kraftwerke, da das Unternehmen schließlich im Dezember 2011 Insolvenz anmeldete.

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