Bundesregierung: Hitzesommer 2018 ließ Stromversorger kalt

Sonne

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Die Beeinträchtigung der fossil-atomaren Energieversorgung durch Hitze, Trockenheit und Unwetter war Kern einer Kleinen Anfrage der grünen Bundestagsfraktion. Die Abgeordneten erinnerten daran, dass Hitze und Dürre im Sommer 2018 nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern auch auf die Energieversorgung in Deutschland gehabt hätten. Sowohl Kohle- als auch Atomkraftwerke hätten zeitweise ihre Leistung drosseln müssen, da eine ausreichende Kühlung nicht mehr möglich gewesen wäre. Durch niedrige Pegelstände der Flüsse sei es zudem zu Lieferengpässen bei Brennstoffen gekommen.

Die Bundesregierung räumt in ihrer Antwort ein, dass sich wegen der anhaltenden Hitzeperiode im Sommer 2018 die Temperaturen von Rhein und Neckar der Grenze von 28 Grad genähert hätten, die aus Gründen des Gewässerschutzes ohne eine entsprechende Ausnahmegenehmigung für den Kraftwerksbetrieb nicht überschritten werden dürfe. Zudem hätte das Niedrigwasser der Flüsse zu Limitierungen bei der Kühlwasserentnahme geführt. „Durch die reduzierte Verfügbarkeit einiger Kraftwerke aufgrund der Hitzewelle hatten sich jedoch keine Einschränkungen bei der Versorgungssicherheit ergeben: Nach Berechnungen der Bundesnetzagentur (BNetzA) standen über den gesamten Sommer hinweg jederzeit noch ausreichende Erzeugungskapazitäten zur Verfügung“, schreibt die Bundesregierung. Die Summe nicht-verfügbarer Erzeugungskapazität von Kraftwerken mit mehr als 100 Megawatt habe während der Hitzeperiode bei 19,9 Gigawatt und damit nur geringfügig über dem Durchschnitt von 18,6 Gigawatt gelegen.

Ohne Solarenergie hätte es im Juli große Herausforderungen bei der Stromversorgung gegeben“, sagt allerdings Bruno Burger mit Blick auf die Leistungsreduktionen bei konventionellen Kraftwerken aufgrund erhöhter Temperaturen der Flüsse im Jahr 2018. Die Photovoltaik könne Deutschland helfen, besser durch die heißen Sommermonate zu kommen – zumal die Photovoltaik ihre Spitzenleistung über Mittag erbringe, wenn die Verbrauchsspitzen am höchsten seien, etwa durch Klimaanlagen und Kühlschränke.

Die Bundesregierung weist in ihrer Antwort darauf hin, dass das Szenario einer langandauernden Hitzewelle regelmäßig Bestandteil der Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber ist. In Baden-Württemberg habe sich zudem das als Folge der Erfahrungen aus dem heißen Sommer 2003 etablierte Wasserwärmemodell bewährt und sei ein funktionierendes Modell zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit während trockener und heißer Witterungsphasen. Mit Blick auf die Brennstoffversorgung geht aus der Antwort hervor, dass die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber teilweise von den betroffenen Kraftwerksbetreibern verlangt haben, für einen begrenzten Zeitraum einen Kohlevorrat für Redispatch zu schaffen beziehungsweise nicht zu unterschreiten. „Die vorhandenen Steinkohlevorräte der Kraftwerke waren insgesamt trotz der Lieferengpässe ausreichend groß dimensioniert, um die Stromlieferverpflichtungen der Kraftwerksbetreiber zu erfüllen“, heißt es in dem Papier. Die Bundesnetzagentur habe die Übertragungsnetzbetreiber gebeten, ein Konzept für eine präventive Kohlebevorratung zu entwickeln.

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