Innogy will Energieversorgern die Abwehr von Hackerangriffen beibringen

CyberRange-e

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Eine Trainingsakademie, um Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen, die passenden Schutz- und Abwehrmaßnahmen einzuleiten und damit den Umgang mit einem Cyberangriff zu üben – so beschreibt Innogy seine neu eröffnete „CyberRange-e“. Der Energieversorger will dort nicht nur die Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter verbessern, sondern auch Trainings für Mitarbeiter von Stadtwerken und anderen Netzbetreibern anbieten. Wie das Unternehmen mitteilt, sind die Schulungen speziell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Nutzer zugeschnitten und simulieren reale Bedingungen des Stromnetzes. Teil des Trainingszentrums seien daher auch echte Steuerungsanlagen einer Netzleitstelle, mehrere Umspannanlagen sowie die entsprechende IT-Infrastruktur. Unter anderem würden War-Gaming-Methoden eingesetzt, bei denen die Teilnehmer gegen echte Hacker antreten müssen.

Innogy reagiert damit auf die wachsenden Gefahren für Betreiber kritischer Infrastrukturen. Bereits im Juni 2017 hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Warnung an mehrere hundert Unternehmen aus der Energiebranche herausgegeben, die Handlungsempfehlungen zum Schutz der Netzwerke enthalten hatte. Zum damaligen Zeitpunkt waren noch keine erfolgreichen Angriffe in Deutschland bekannt gewesen. Im Sommer 2018 hingegen meldete das BSI, dass deutsche Unternehmen aus der Energiewirtschaftsbranche Ziel einer großangelegten weltweiten Cyber-Angriffskampagne seien – aus Sicht der Behörde ein Zeichen dafür, dass Deutschland immer mehr im Fokus von Cyber-Angriffen steht. Diese Entwicklung offenbare, dass es womöglich nur eine Frage der Zeit sei, bis kritische Systeme erfolgreich angegriffen werden könnten.

„WannaCry, NotPetya oder Spectre/Meltdown sind Ausdruck einer neuen Qualität von Cyber-Angriffen und IT-Sicherheitsvorfällen, gleichzeitig schreiten Digitalisierung und Vernetzung von IT-Systemen voran, wodurch sich die Abhängigkeit von funktionierenden IT-Systemen täglich vergrößert“, so BSI-Präsident Arne Schönbohm. Diese Kombination aus neuer Angriffsqualität und zunehmender Digitalisierung hebe die Gefährdungslage auf ein neues Niveau, mit der sich insbesondere Betreiber Kritischer Infrastrukturen auseinandersetzen müssten.

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