Landkarte zeigt geförderte Photovoltaik-Anlagen in Österreich und viel Potenzial

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Der Photovoltaik-Ausbau in Österreich geht nur langsam voran. Dies liegt zum einen an der unzureichenden Förderung und fehlenden politischen Willen, zum anderen vielleicht auch an mangelnden Informationen. Der Klima- und Energiefonds will gemeinsam mit Statistik Austria und der Abwicklungsstelle für Ökostrom (OeMAG) für mehr Transparenz sorgen und hat jetzt eine Landkarte zu den im Land installierten Photovoltaik-Anlagen vorgestellt.

„Erstmals kann jetzt auf einen Blick eingesehen werden, wie sehr Gemeinden und Regionen bereits auf Photovoltaik setzen“, so die Beteiligten am Dienstag. Sie wollten damit regionale Informationen mit Daten und Fakten unterstützen und Anreize setzen, den Photovoltaik-Ausbau voranzutreiben. Entsprechende Förderungen für Einzel- und Gemeinschaftanlagen gebe es beim Klima- und Energiefonds sowie der OeMAG.

Es wird darauf verwiesen, dass Österreich durch seinen hohen Anteil an Einfamilienhäusern und die kleinräumige Struktur über ideale Voraussetzungen für die Photovoltaik-Nutzung verfüge. Zugleich zeige die Landkarte, dass die Verbreitung von Photovoltaik-Anlagen regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Es werden Zahl und Leistung der Photovoltaik-Anlagen angezeigt, die zwischen 2008 und Anfang 2019 durch den Klima- und Energiefonds oder die OeMAG gefördert wurden. Je höher der Wert, umso dunkler ist die Einfärbung der Gemeinde auf der Karte. Photovoltaik-Anlagen, die außerhalb der Förderung oder ausschließlich mit Landesmitteln errichtet werden, sind jedoch nicht verzeichnet.

Den höchsten Anteil an Photovoltaik-Anlagen weist die Vorarlberger Gemeinde Warth auf. Hier verfüge jeder siebte Haushalt über eine Anlage. Die Gemeinde mit der höchsten installierten Leistung pro Kopf sei Mettersdorf in der Südsteiermark. Vergleicht man die Bundesländer, so ist der Photovoltaik-Ausbau in Oberösterreich, Niederösterreich,  Vorarlberg und im Burgenland am meisten fortgeschritten, wie es weiter heißt. In Salzburg, Kärnten und Tirol gebe es noch besonders großes Potenzial.

„Wenn jede Gemeinde nur halb so viel Photovoltaik-Leistung errichtet wie die erfolgreichste Gemeinde, dann könnten die Ziele der Klima- und Energiestrategie „#mission2030  im Bereich Photovoltaik problemlos erreicht werden“, erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. „Mit einem klaren Bekenntnis der politischen Entscheidungsträger in den Gemeinden und Regionen für den Ausbau und den langjährigen Erfahrungen des Förderprofis Klima- und Energiefonds können wir das umsetzen.“ Nach Ansicht von OeMAG-Vorstand Horst Brandlmaier sollte die Karte auch „das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Potenziale des Energieträgers schärfen“.

Seit 2008 werden durch den Klima- und Energiefonds private Photovoltaik-Anlagen bis 5 Kilowatt und Gemeinschaftsanlagen bis 50 Kilowatt Leistung mit einem einmaligen Investitionskostenzuschuss gefördert. Insgesamt seien bislang rund 64.000 Anlagen gefördert worden, was mehr als die Hälfte aller im Land installierten Systeme entspreche. Die OeMAG stellt Förderungen für größere Photovoltaik-Anlagen und Speichersysteme bereit.

Allerdings liegt die #mission2030 wegen des Zerplatzens der Regierung vorerst auf Eis. Vera Immitzer, Geschäftsführerin von Photovoltaic Austria, forderte in einem Interview mit pv magazine jüngst ein Notpaket, zumal verschiedene Programme zur Solarförderung in diesem Jahr ausliefen und keine Anschlussfinanzierung gesichert sei.

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