Wie lassen sich Photovoltaik-Anlage, Batteriespeicher und Wärmepumpe optimal aufeinander abstimmen? Was ist bei der Auswahl der einzelnen Technologien zu beachten? Wie funktionieren sie, was kosten sie? Wie sollten sie dimensioniert werden? Fragen wie diese beantwortet der „GreenGuide – Solar.Strom.Wärme 2019“, den das Deutsche Cleantech Institut (DCTI) jetzt veröffentlicht hat. Das 100-seitige, kostenlose E-Paper richtet sich gleichermaßen an Planer wie an Bauherren und deckt sowohl den Neubau als auch die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien ab.
Besonderes Augenmerk legt der Ratgeber auf die Wirtschaftlichkeit der Technologien. So geben die Autoren die Mehrkosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe gegenüber einem Gaskessel mit 3000 bis 4000 Euro an. Wegen der niedrigeren Betriebskosten hat sich diese zusätzliche Investition in drei bis vier Jahren amortisiert. Mit einer Photovoltaik-Anlage verkürzt sich diese Zeit weiter. Der Guide gibt zudem detailliert Auskunft über Fördermittel.
„Wir wollen damit alle unterstützen, die von vornherein ein ganzheitliches Erneuerbare-Energien-System für ihr Haus planen – aber auch jene, die ineffiziente Alt-Heizungen durch eine erneuerbare Alternative für die Wärmegewinnung ersetzen werden“, sagt Leo Ganz, Managing Partner beim DCTI.
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Der DCTI GreenGuide Solar.Strom.Wärme 2019 ist ein praktischer Ratgeber wie man die Energiewende zum eigenen Vorteil an die Wand fahren kann.
Beispielsweise wird für Luft-Wärmepumpen empfohlen, bei unter -9° C lieber mit dem E-Stab zuzuheizen, mit dem Vorteil „dass die Leistung der Wärmepumpe kleiner ausfallen kann und die Investitionskosten dadurch sinken.“ Aber wer zahlt die zusätzlichen Kraftwerke, weil mit der E-Stab für dieselbe Wärmeleistung mehr also doppelt soviel Leistung aus dem Stromnetz benötigt?
Eine richtige Erkenntnis liefert diese Aussage „Da Photovoltaikanlagen ihr Erzeugungsmaximum jahreszeitlich in den Sommermonaten erreichen und die Stromerzeugung auf die Tagzeiten begrenzt ist, wird deutlich, dass die Zeiten der Stromerzeugung nur schwach mit der Stromnachfrage der Wärmepumpe korrelieren.“ Leider bleibt unbeantwortet, wie der Solarstromüberschuss aus dem Sommer für den Betrieb der Wärmepumpe im Winter nutzbar gemacht werden soll.
Wer das Heizen mit PV-Strom als Beitrag für den Klimaschutz und nicht als Geschäftsmodell für schnelle Kohle versteht, wird von dieser Publikation enttäuscht sein.
Danke Herr Horn,
einzig der Weg über geeignete Speicher, aktuell sehr ich hier nur P2X, ermöglicht das Heizen mit regenerativer Energie.
Dann aber nicht mit Szrom, sondern eben unter Verbrennung von P2G, vermutlich synthetischem Methan.
Das wiederum kann eine Brennwerthherme.
Vermutlich muss mittelfristig im Winter in jedem Haus auch eine Brennstoffzellen mitlaufen, dann wäre P2X mit Strom und Wärme das Dreamteam.
Ihnen Beiden vielen Dank für ihren Beitrag.
Genau so und nicht anders wird es möglich sein Energieerzeugung und Energiebedarf (Wärmebedarf) in unseren Breiten zusammen zu führen. Aus diesem Grund betreibe ich neben meinen PV-Anlagen auch „nur“ eine Wärmepumpe für Brauchwasser (ganzjährig erforderlich und mit PV-Strom abgedeckt). Benötigt 500W ein paar Stunden am Tag.
Sollte meine Erdgas-Kombi-Therme (nur noch für Heizungswärme im Einsatz) mal ausgetauscht werden müssen, hoffe ich auf eine bezahlbare „Wasserstoff-Lösung“.
Aber diese Freiheiten in der Gestaltung hat man ja nur als engagierter Eigenheimbesitzer.
Über eine Wärmepumpe zur Warmwassererzeugung ist zwangsläufig nachzudenken, sobald PV-Strom zur Verfügung steht.
ABER: So lange noch Kohlestrom im Netz ist, geht es auch in Ordnung, den Strom einzuspeisen und die Wärme mit Erdgas zu erzeugen. Anderenfalls wird an anderer Stelle aus Erdgas Strom gemacht, was vom Wirkungsgrad her nicht mehr als 55% hergeben wird. Wärme bzw. Warmwasser mit Erdgas hat einen Wirkungsgrad von über 90%.
ERGO: So gerne ich wenigstens der Nutzung von Warmwasser-WP zustimmen würde, so wenig kann ich es bei Betrachtung der heute Gültigen Verhältnisse am Strommarkt…
EINZIG bei Nutzung der 70%-weich-Regelung und Start der WP bei PV-Überschüssen die ansonsten abgeregelt würden, wäre das Konzept tragfähig. Aber auch hier hat die TEchnologie schon wieder neue und bessere Möglichkeiten geschaffen. So ist der Betrieb von PV auf Nord-Dächern durchaus renditepositiv geworden. Ergo kann auch ein volles Süddach mit einem Norddach sinnvoll ergänzt werden, da dann auch die 70%-hart-Grenze ins unerreichbare VErschoben wird und wiederum kein Zeitraum anfällt, in dem die WP ökologisch sinnvoll wäre. Leider…
Wenn ich den Teil zur Wirtschaftlichkeit in dieser Veröffentlichung lese, steht da, dass bis zu ein drittel des Solarstroms direkt Verbraucht werden kann und mit Stromspeicher bis zu zwei drittel. Soweit richtig, hat aber nichts mit der Nutzung einer Wärmepumpe zu tun!
Schlimm wird es dann wenn aus einem Strompreis von 11 cent für eigenerzeugten Solarstrom in Kombination mit einem Speicher eine höher Wirtschaftlichkeit für Wärmepumpen und die Eigennutzung von Solarstrom sugeriert wird. Dieser Textteil ist raffiniert irreführend formuliert. Weil einfach mal die Kosten für die Speicherung von Strom ausgeklammert werden. Würden diese berücksichtigt, würde man merken dass es nichts unwirtschaftlicheres geben kann als den Strom erst in einen Akku zu speichern um ihn anschließend in Wärme zu wandeln (kostentechnisch).
Eine Speicherung von Wärme anstelle von Strom, um den Peak am Mittag in Wärme zu wandeln, wird überhaupt nicht erwänt. Diese macht wirtschaftlich aber deutlich mehr Sinn. Wenngleich die Wärmepumpe in der Dimensionierung angepasst werden muss, und der Warmwasserbehälter Platz einnimmt (und auch Anschaffungskosten verursacht).
De facto liefert das Papier keine schlüssige Begründung, wie und unter welchen Umständen eine Wärmepumpe wirtschaftlich Sinn ergibt!
Wer nach diesem Papier handelt und sich wirtschaftlich einen Gewinn verspricht wird enttäuscht.
Umwelttechnisch sind die Wärmepumpen und Solar aber ein Gewinn.