Studie: Finanzierungsbedarf der Netzbetreiber steigt bis 2030 auf rund 52 Milliarden Euro

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Die Energiewende in Deutschland bedeutet auch für die Netzbetreiber eine große Herausforderung. Nach einem veröffentlichten Bericht von Scope Research müssen sie deutlich höhere Investitionen tätigen, um die Netze auf den weiteren Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co. vorzubereiten. Nach jüngsten Schätzungen dürften es insgesamt rund 52 Milliarden Euro sein, die in den Ausbau der Stromnetze in Deutschland bis 2030 investiert werden müssen, dabei seien aber Finanzierungen für die Anbindung von Offshore-Windparks und Speicherlösungen noch nicht inkludiert.

Noch im Jahr 2017 habe der prognostizierte Finanzierungsbedarf bei etwa 33 Milliarden Euro gelegen. Den Anstieg um mehr als 50 Prozent binnen zwei Jahren begründen die Analysten unter anderem mit den zwei mal zwei Gigawatt Hochspannungstrassen im Versorgungsgebiet von Tennet und Transnet BW, für die allein zehn Milliarden Euro an Kosten veranschlagt würden.

Ein Großteil der Investitionen werde für die Einbindung neuer Wind- und Photovoltaik-Anlagen erforderlich, heißt es in dem Bericht weiter. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf werde zugleich zu einem Anstieg der Emissionen von green bonds, also „grünen Wertpapieren“, führen. Scope Research erwartet sie in Form von öffentlichen Anleihen und Hybriden als auch andere Finanzierungsinstrumente wie Schuldscheindarlehen oder US-PPs. Tennet habe bereits insgesamt sechs Milliarden Euro an verschiedenen Green Bond-Instrumenten emittiert. Auch EnBW hatte zuletzt für die Finanzierung von Wind- und Solarparks eine grüne Anleihe über 500 Millionen Euro ausgegeben.

„Um die massiven Investitionen in neue Hochspannungsleitungen und andere Infrastrukturen zu finanzieren, sehen sich einige der Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland – Tennet Deutschland, 50 Hertz, Amprion und Transnet BW beziehungsweise deren Muttergesellschaften – einer längeren Phase niedriger oder gar negativer Free Cashflows und der Abhängigkeit von Fremdfinanzierung gegenüber“, sagt Sebastian Zank, Analyst bei Scope Ratings.

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