RWE darf Erneuerbaren-Geschäft von Eon und Innogy übernehmen

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Als Meilenstein, um RWE zu einem global führenden Unternehmen im Geschäft mit erneuerbaren Energien zu machen, bezeichnete RWE die aktuellen Entscheidungen der EU-Kommission und des Bundeskartellamtes: Die EU-Kommission erteilte dem Energiekonzern am Dienstag die kartellrechtliche Zustimmung zum Erwerb des Erneuerbaren-Geschäfts von Eon und Innogy, das Bundeskartellamt stimmte zeitgleich dem Kauf eines Minderheitsanteils an Eon in Höhe von 16,7 Prozent zu. Die Transaktionen sind Teil eines geplanten umfassenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten zwischen den beiden Unternehmen.

Wie die EU-Kommission mitteilt, hat sie bei der Übernahme des Erneuerbaren-Geschäft von Eon und Innogy durch RWE keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken in Bezug auf den Europäischen Wirtschaftsraum. Im Anschluss an den Austausch der Geschäftsaktivitäten werde RWE in erster Linie auf den vorgelagerten Märkten für Stromerzeugung und -großhandel tätig sein, während Eon sich auf die Verteilung von Strom und Gas und den einschlägigen Einzelhandel konzentrieren werde. RWE sei auf den Märkten für Stromerzeugung und Stromgroßhandel auch nach Durchführung des Vorhabens mit einem wirksamen Wettbewerb konfrontiert. Daher sei die Kommission zu dem Ergebnis gelangt, dass das Vorhaben wettbewerbsrechtlich unbedenklich ist, und habe das Vorhaben ohne Auflagen genehmigt. Die Übernahme der RWE-Verteilungs- und Einzelhandelssparte durch Eon sei Gegenstand einer gesonderten Prüfung durch die Kommission, die noch nicht abgeschlossen sei.

Das Bundeskartellamt erhebt zudem keine kartellrechtlichen Einwände dagegen, dass RWE eine Minderheitsbeteiligung von 16,7 Prozent an Eon erwirbt. Präsident Andreas Mundt zufolge entstehen durch die Transaktion keine wettbewerblichen Probleme bei der Stromerzeugung und dem Erstabsatz von Strom. RWE sei zwar der mit Abstand führende Anbieter bei der konventionellen Stromerzeugung in Deutschland. Durch diese Transaktion verändere sich die Marktposition von RWE jedoch nur minimal. „Perspektivisch wird die Bedeutung des RWE-Kraftwerksparks für eine versorgungssichere Deckung der Stromnachfrage in Deutschland deutlich zunehmen“, so Mundt: „Gründe hierfür sind die bevorstehende Abschaltung der letzten Atomkraftwerke sowie der geplante Kohleausstieg. Diese Entwicklung, die wir sehr sorgfältig beobachten werden, wird aber nicht durch die jetzige Beteiligung an Eon verstärkt.“

Wie RWE mitteilt, übernimmt das Unternehmen im Rahmen der weitreichenden Transaktion mit Eon die Erneuerbaren-Geschäfte von Eon und Innogy. Hinzu kommen Eons Minderheitsanteile an den von RWE betriebenen Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen, das Gasspeichergeschäft von Innogy, Innogys Anteil am österreichischen Energieversorger Kelag sowie 16,7 Prozent an Eon. Diesen Teil der Transaktion habe RWE jetzt bei der britischen Wettbewerbsbehörde angemeldet und werde zudem den Erwerb der US-Assets zeitnah den Wettbewerbsbehörden in den USA vorlegen.

„Nach Vollzug der Transaktion, die möglichst in der zweiten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen werden soll, wird RWE auf einen Schlag zum drittgrößten europäischen Produzenten von Strom aus Erneuerbaren Energien und weltweit zur Nummer zwei im Bereich Offshore-Wind“, heißt es bei RWE. 60 Prozent des Erzeugungsportfolios des RWE-Konzerns würden dann Strom mit nur geringen oder gar keinen CO2-Emissionen liefern. Ziel sei, das Geschäft mit erneuerbaren Energien weiter global auszubauen und dafür jährlich bis zu 1,5 Milliarden Euro netto zu investieren.

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