Noch immer wird behauptet, dass eine Vollversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien nicht möglich ist. Dabei gibt es eindrucksvolle Beispiele, die dies längst verwirklicht haben. Darunter sogar etablierte Energieversorger, die seit längerem an der Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom arbeiten.
Ein besonders positives Beispiel ist die Unterfränkische Überlandzentrale Lülsfeld eG, jetzt mit neuem Namen ÜZ Mainfranken. (https://www.uez.de/startseite.html)
Der genossenschaftlich organisierte Energieversorger in der Gegend um Schweinfurt und Würzburg kann seine 55.000 Stromkunden seit 2017 mit 100 Prozent Ökostrom beliefern. 2017 lag der im gesamten Stromnetz der ÜZ verteilte Strom bei 422 Millionen Kilowattstunden. Mit eigenen Anlagen und denen der Kunden verfügt die ÜZ über 455 Millionen Kilowattstunden Ökostrom: 128 Millionen Kilowattstunden Solarenergie, 188 Millionen Kilowattstunden Windkraft, 79 Millionen Kilowattstunden Bioenergien und 60 Millionen Kilowattstunden Wasserkraft.
Herauszuheben ist, dass die ÜZ ihren Stromkunden eine besonders sichere Stromversorgung bietet. Während in dem im internationalen Vergleich schon sehr sicheren Stromnetz Deutschlands im Durchschnitt etwa 19,4 Minuten im Jahr der Strom ausfällt, sind es im Netz der ÜZ nur 2,7 Minuten. Damit widerlegt auch die ÜZ den weitverbreitenden Mythos, dass die schwankenden Erneuerbaren Energien höhere Blackoutgefahren bringen würden.
Die ÜZ ruht sich aber auf dem großen Erfolg für den Klimaschutz nicht aus, sondern arbeitet nun kontinuierlich daran, für ihre Kunden auch den Mobilitäts- und Wärmesektor mit Erneuerbaren Energien zu erschließen. Der Ausbau von E-Mobil-Ladestationen geht erfolgreich voran. Für verschiedene Neubaugebiete in Schwebheim, Wiesentheid und Gerolzhofen hatte die Genossenschaft ÜZ eine neue Wärmeversorgung mit innovativer Kaltwärme für die Wärmeversorgung unter Zuhilfenahme der Geothermie geplant, die nun verwirklicht wird. Mit diesen dezentralen Konzepten binden diese fränkischen Kommunen steuerbare Wärmepumpen ins Energiesystem ein.
„Unsere Genossenschaft ist auf einem sehr guten Weg, die Region zügig CO2-frei zu machen. Wir haben Voraussetzungen geschaffen und entwickeln uns ständig weiter, um dieses Ziel schneller zu erreichen als sonst irgendeine Region in der Bundesrepublik,“ so Gerd Bock, Geschäftsführender Vorstand im Geschäftsbericht der ÜZ von 2017.
Hans-Josef Fell: „Leider hören und sehen wir aus den Vorstandsetagen von RWE nichts dergleichen. Dabei könnte RWE von der ÜZ lernen, wie man Energieversorgung machen kann, ohne den Hambacher Wald abzuholzen.“
Große Worte und Taten eines Energieversorgers, der vorbildlich mit dem Klimaschutz umgeht.
— Der Autor Hans-Josef Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Deutschen Bundestag. Der Energieexperte war im Jahr 2000 Mitautor des EEG. Nun ist er Präsident der Energy Watch Group (EWG). Mehr zu seiner Arbeit finden Sie unter www.hans-josef-fell.de. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Sollte die ÜZ Mainfranken auch noch einen Solidartarif für Kunden mit niedrigem Einkommen anbieten, dann kann man das Konzept auch für andere europäische Länder empfehlen.
Leider bleibt mir unklar, wie sich der importierte Strommix auch bei 99% inländischem Ökostromanteil verteilt und wie weit in die Zukunft dabei östlichere, europäische Staaten aufholen müssen? Das Glück des hohen Anteils Biomasse- und Wasserkraftwerke haben oftmals nicht die weniger solventen Euroländer, zumindest über deren Eigenbedarf hinaus. Das wäre allerdings euoropaweit notwendig.
Die länderübergreifende EEG-Investitionsgarantie, sozusagen, könnte daran etwas ändern oder eine weniger liebenswerte Sanktionierung durch CO2-Strafkosten. Auch eine Steuer auf langfristig CO2-emittierende Kraftstoffe. Wer übernimmt Initiative und Verantwortung dafür und sorgt auch für Gegenkontrolle in einer Generation?
Dieses Land ist weiterhin, auch aufgrund des eigenen Anspruches, stärker als andere Euroländer gefordert.
Mit konstruktivem Zweifel und freundlichen Dank für das vorbildliche Beispiel.
Den vielen positiven Nachrichten zum Klimaschutz durch Energieeinsparung stehen aber leider immer
wieder Projekte von recht eigenwilligen Entscheidern im Raum, denen offensichtlich nur Worthülsen
zur Bewältigung unserer Umweltprobleme einfallen, wie an zwei konkreten Beispielen aufgezeigt werden soll .
Die Forderung, dass Umweltsünder und Schreibtischtäter, „gesiebte Luft“ bekommen sollten, wurde bereits 1989 auf einem Plakat verlangt, als die Demo zur Kokerei“ August-Bebel“ in Zwickau ging.
Auf der Rückseite der Tafel war vom Eulenspiegel übernommen worden:
„Luft entschwefeln – Politik entschwafeln !“
Geändert hat sich bisher nur sehr wenig ! Die Naturgewalten bringen auch die Klimawandelleugner demnächst zum Nachdenken, da sind wir sicher.
2005 wurde ein Beitrag zum Projekt der Bundesregierung: „Wärme von der Sonne“, vorgetragen, dass
es nicht nur um Warmwasserbereitung ginge, sondern mit der Sonnenenergie und dem Patent von 1816,
des Robert Stirling, auch die dezentrale Energieversorgung, mit der Stromerzeugenden Heizung, erfolgen könnte. War doch bis 1943 die Firma „Louis Heinrici“ in Zwickau ansässig, welche von der Stückzahl, Europas größter Heißluftmaschinenhersteller gewesen wäre !
Unsere Enkel werden unsere Unterlassungen auszubaden haben. Wir wollten einen Beitrag leisten, um
die Schäden zu mindern. Erst wenn wir feststellen, dass Geld nicht satt macht, könnte es zu spät sein !
Sehr geehrte Damen und Herren,
während in Waiblingen die Klimaschutzbestrebungen durchgeführt werden, scheint die im Osten liegende Gemeinde, 08141 Reinsdorf und die Klimaschutzkommune 08056 Zwickau , wohl sich hinter dem Mond zu befinden!
Die Bestrebungen diesen Undingen ein Ende zu setzen, wird mit undemokratischen Mitteln versucht, die BI zu verunglimpfen bzw. zu
ignorieren. Klärungsbedarf wird offensichtlich nicht gebraucht, weil Gewinnmaximierung seit Jahren auf der Tagesordnung steht !
Da werden Fördermittel aus Jülich offenbar für Scheinleistungen ausgereicht, wie einige Dokumente belegen !
Und die Kommunalaufsicht kennt offensichtlich nicht die Vorgaben der EnEV 2009 nicht und lässt einen Kita-Neubau 2016, in Reinsdorf zu, wo kein Einsatz von Solarenergie realisiert werden braucht !
Und der Energieverbrauch ungestraft mit 126,3 kWh/m²a Erdgas, in die Elternbeiträge fließen kann !
Ein Passivhauskonzept, welches über die Nutzungsdauer, (nach der Veröffentlichung einer Studie der
Stadt Frankfurt/Main) eine Energiekostenvermeidung von 1,7 Mio. € gehabt hätte, wurde abgebügelt.
Dabei ist der BM von Reinsdorf, so nebenbei der Aufsichtsratsvorsitzende bei „eins energie“ Chemnitz,
im Wechsel mit der OB Barbara Ludwig .
Weshalb kümmert sich niemand gegen die Verstöße der HeizAnlVO, der Mißachtung der Bürgerbeteiligung zur Anmietung von Erfassungsgeräten zur verbrauchsabhängigen BK-Abrechnung und überhöhten Modernisierungsumlagen ?
Wann wird sich einmal um die Ungereimheiten bei der Warmwasserbereitung gekümmert ?
Sind Energieverbräuche für die Erwärmung von 1m³ Trinkwasser zwischen 81 – 215 kWh nicht eine wissenschaftliche Untersuchung wert, wie auch die Spechtlöcher und der Algenbefall an Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) ?
Weshalb dürfen PV-Anlagen zu Forschungsobjekten erklärt werden, wenn eine Reinigung und Reparatur
einer defekten Hydraulik zur Ertragssteigerung führen würden ?
Weshalb darf die Stadt Zwickau mit ihrer Solartankstelle prahlen, wenn der Ertrag bei anfänglichen
dürftigen 510 kWh/kWp a (über 3 Jahre gemittelt) liegt ? Auflösung des Rätsels kann bei Google Maps
betrachtet werden . Module auf einem Betonpilz, im Kreis montiert, Neigung zu Mittelpunkt !
Zum Teil verschattete vertikal angebrachte Module an Wandteilen. Für eine Klimaschutzkommune eigentlich ein Unding !
Wozu werden dann Vorschriften in Umlauf gebracht, wenn die Einhaltung nicht kontrolliert wird ?
Gegebene Hinweise unbeachtet bleiben ?
Nur zur Steuergeldverschwendung ? Profitmaximierung, damit die Stiefeltern der ZEV auch noch Ihre
Anteile abschöpfen können ?
Das fragen sich die Mitglieder der BI für die Energiewende Zwickau und Umgebung !
Wer erklärt uns dieses Dilemma ? Hat der Herr Landrat hierfür auch kein entsprechendes Personal, wie auch für die Prüfung der Kosten der Unterkünft (KdU), wie er auf die Bürgeranfrage, vom 11.12.2013, mündlich und schriftlich antwortete ?
Beweismaterial ist umfangreich vorhanden. Leider intersessiert es nicht einmal den Ministerpräsidenten
Michael Kretschmer nicht !
Reiner Gelfort
Initiator der BI
Waiblingen setzt schon lange auf Solarpflicht
Tübingens Gemeinderat hat im Juli eine Verpflichtung zur Installation von Photovoltaik-Anlagen auf nahezu allen neuen Gebäuden, in denen Strom benötigt wird, beschlossen. pv magazine-Recherchen ergaben, dass in Waiblingen ähnliche Vorgaben gelten und zwar seit 2006.
10. September 2018 Sandra Enkhardt
Highlights der Woche
Politik
Deutschland
Der Waiblinger Rötepark ist ein Gebiet, in dem die Stadt ihre Solarpflicht bereits durchgesetzt hat.
Foto: Steinhoff/Haehnel Architekten GmbH, Stuttgart
Teilen
Photovoltaik, weltweit gesehen, ist noch etwas zu teuer, um schon derzeit die volle Produktionskapazität ( https://www.pv-magazine.de/2018/10/09/iea-bleibt-bei-photovoltaik-wachstum-zurueckhaltend-mal-wieder/ ) in Anwendungen einsetzen zu können. ( https://www.pv-magazine.de/2018/10/09/trendforce-problem-der-photovoltaik-ueberkapazitaeten-waechst/ ) Daran ändern kurzfristig auch die Projekte an günstigen Standorten nichts, welche mit Stromgestehungskosten um 2,15 $ct/kWh, wie mit Nevada Power, Werbung mit Bestleistungen dieser Technologie schaffen.
Crescent Dunes Solar Energy Projekt wird mit etwa 2600kWh Einstrahlungsenergie durch die Sonne versorgt (Deutschland, kalkulatorisch ca. 910kWh) und erweitert die Verfügbarkeit der 125MW zusätzlich durch einen Wärmespeicher auf zusätzlich 10 weitere Stunden. Für eine Nuzungsdauer über 20 Jahre erreicht man damit 2017 Stromgestehungskosten um 9€ct/kWh für jährliche 3800h Verfügbarkeit der Nennleistung. Die Projektkosten dafür waren 2017 das etwa 15fache dessen, womit Solateure in Deutschland 2050 je kWp installierter Leistung durchschnittlich auskommen sollen: nämlich geschätzte 450€/kWp. Dafür daß die gesetzen Klimaziele erreicht werden können.
Deutschland ist in Europa und weltweit eingeordnet, ein wohlhabendes Land, anhand statistischer Durchschnittswerte. Die Schwierigkeiten beginnen deutlich unterhalb der Mittelklasse.
Es gibt aber auch noch anderenorts ausgleichende Entwicklungsarbeit zu leisten ( https://www.pv-magazine.de/2018/10/09/iea-bleibt-bei-photovoltaik-wachstum-zurueckhaltend-mal-wieder/ ) und die Wege dorthin dürfen divers sein und umweltfreundlich.
Korrektur:
Es gibt aber auch noch anderenorts ausgleichende Entwicklungsarbeit zu leisten ( https://www.pv-magazine.de/2018/10/10/studie-htw-berlin-sieht-grosses-potenzial-fuer-photovoltaik-in-der-hauptstadt/ ) und die Wege dorthin dürfen divers sein und umweltfreundlich.
Herzlichen Dank für diese Nachricht!!!
Derartige Beispiele gehören an die ganz große Glocke gehängt!
Hoffentlich erhalten auch die für raschen Kohleausstieg kämpfenden Mitglieder der „Kohle-Kommission“ solche Infos und wuchern damit – in der Kommission aber auch an der Öffentlichkeit, damit solche Beispiele schneller Schule machen.
Diese Beispiele beantworten doch auch die Frage nach alternativen Arbeitsplätzen für die Kohle-Beschäftigten. Es ist doch eine ziemlich blutleere Idee, diesen rgendwelche Bürokratie-Jobs in in den ehemaligen Braunkohle-Regionen anzusiedelnden Behörden anzubieten. Richtig ist: diese Regionen müssen Energieregionen bleiben, nun aber Regionen der neuen Energie! Mit dieser entstehen bekanntlich mehr Arbeitsplätze als bei der alten verschwinden.
Je schneller solche Projekte voran kommen, umso schneller wird auch den gigantomanischen und im veralteten zentralistischen Denken wurzelnden Stromautobahn-Vorhaben der Boden unter den Füßen weggezogen.
Für die jeweiligen Einzelstaaten Europas, eine den Energy Charts des Fraunhofer Institutes ( https://www.energy-charts.de/power_de.htm ) vergleichbare (standardisierte) Darstellung der Energie-/Stromrealität anzuregen, würden wir als integragrative, europäische und progressive Entwicklung einordnen.
ein alternativer, dezentraler Ansatz und open source:
https://www.electricitymap.org/?page=highscore&solar=false&remote=true&wind=false
Bleibt man mal in Deutschland, dann stellt man fest, dass im Netz zur Zeit immer mindestens 15% Ökostrom (5% aus Biomasse, 10% aus Wind und PV) verfügbar sind. Legt man es als regionaler Stromhändler also darauf an, dann können deutschlandweit derzeit 15% der Verbraucher immer und ausschließlich mit Ökostrom beliefert werden. Die anderen Verbraucher bekommen in den Ökostrom-Engpasszeiten dann halt nominell Kohle- und Kernkraftstrom.
Ich halte solche Meldungen über 100% Ökostrom-Versorgung für Etikettenschwindel. Man lügt sich selber in die Tasche. Entweder es wird von irgendwoher dazugekauft (wo dann der Nicht-Ökostromanteil nominell wächst), oder man bilanziert gleich ganz nur die kWh, ohne auf Gleichzeitigkeit von Verbrauch und Erzeugung Wert zu legen. Nutzt man da dann „das Netz als Speicher“, wie die Selbstbetrüger sich so gerne einreden?
Die Wärmeprojekte klingen interessant – da liegt ein riesiges Potential, das endlich mal angegangen werden muss.