Teslas Produktion des Solardachs in Gigawattfabrik hakt – Musk plant Privatisierung

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Die Produktion der Solardächer in Teslas Gigawattfertigung in Buffalo läuft derzeit noch nicht nach Plan. Zum einen gebe es Probleme mit den Produktionslinien, zum anderen sei Tesla-CEO Elon Musk mit der Ästhetik der Solardachziegel unzufrieden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf acht derzeitige und ehemalige Mitarbeiter.

Die Fabrik im US-Bundesstaat New York hat Tesla gemeinsam mit Technologiepartner Panasonic gebaut und im vergangenen Jahr eröffnet. Dabei flossen staatliche Beihilfen in Höhe von 750 Millionen US-Dollar. Tesla gab im Gegenzug einige Zusagen über Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in dem Bundesstaat. Seit der Eröffnung ist die Produktion allerdings mehrfach angehalten worden, wie es weiter heißt. In einem Statement bestätigt Tesla der Nachrichtenagentur, dass die Fertigung derzeit stetig weiter hochgefahren werde und gleichzeitig weiterhin am Produktdesign und Produktionsprozess arbeite. „Ein weiteres Hochfahren ist für Ende 2018 geplant.“

Ebenfalls am Mittwoch wurde dann ein Schreiben von Elon Musk an die Mitarbeiter bekannt. Dabei ging es um die Privatisierungspläne von Tesla, die der Vorstandschef erstmals bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen vergangene Woche äußerte. Nun wurde bekannt, dass Musk 420 US-Dollar pro Aktie zahlen will, um Tesla zu privatisieren. Das Führungsgremium prüft diesen Vorschlag derzeit, wie aus einem Statement von sechs Tesla-Direktoren auf der Website hervorgeht. Es gehe darum, zu evaluieren, welche Schritte als nächste erfolgen müssten. Die Transaktion hätte Reuters zufolge ein Volumen von 70 Milliarden US-Dollar.

Doch zurück zu den Produktionsproblemen in Teslas Gigawattfertigung in Buffalo: Ein ehemaliger Tesla-Mitarbeiter bestätigte Reuters, dass Elon Musk mit dem ästhetischen Aussehen der Solardächer immer noch nicht zufrieden sei. Während der Vorlage der Quartalszahlen im vergangenen Jahr erklärte er in einem Gespräch mit Investoren, dass Tesla bislang Hunderte Solardächer in den USA installiert habe. Auf Nachfrage von Reuters hieß es nun, dass es sich dabei auch um Solardächer handele, die erst teilweise gebaut sind oder in nächster Zeit installiert werden sollen. Nach Angaben der kalifornischen Energieversorger waren bis Ende Mai gerade einmal zwölf Solardächer im ganzen Bundesstaat ans Netz angeschlossen.

Tesla selbst wollte keine konkreten Angaben zum derzeitigen Produktionsvolumen machen. Panasonic produziert in der Gigawattfertigung ebenfalls Solarmodule und Solarzellen. In einem Statement bestätigte der japanische Konzern Reuters, dass es die in Buffalo produzierten Solarmodule unter der eigenen Marke verkauft und nicht wie vorgesehen an Tesla. Auch seien Muster der dort herstellten Solarzellen an potenzielle Kunden geliefert worden, da die Nachfrage von Tesla gering gewesen sei. Allerdings glaube Panasonic weiter daran, dass Tesla seine Solarzellen nutzen werde, wenn das Solardach in die Massenfertigung gehe.

Panasonic produziert seit Februar seine Solarzellen in Buffalo. Nach dem Bericht wurde die Produktion kürzlich aber runtergefahren, um neues Equipment zu installieren. Im September sollen die Fertigung dann wieder aufgenommen werden. Im kommenden Jahr soll dann auch die Produktionskapazität von einem Gigawatt erreicht werden.

Nach Tesla-Angaben arbeiten momentan rund 600 Menschen in der Fabrik. Die Zusage an den Bundesstaat von Tesla lautet, in Buffalo 1460 Arbeitsplätze zu schaffen, 500 davon in den ersten zwei Jahren nach Fertigstellung des Werks. Zudem sagte das kalifornische Unternehmen zu, insgesamt fünf Milliarden US-Dollar im nächsten Jahrzehnt in dem Bundesstaat zu investieren. Die Behörden gehen momentan noch davon aus, dass Tesla seine Verpflichtungen erfüllt.

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