Fraunhofer ISE: Forschungsfabrik für Solarzellen nach Brandfall als Innovationsplattform PV-TEC wieder in Betrieb

Teilen

Vor zwölf Jahren eröffnete das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) seine „Forschungsfabrik für Solarzellen“. Sie leistete einen wesentlichen Beitrag für den Siegeszug der kristallinen Solarzellen, darunter auch bezüglich der PERC-Technologie. Ein Brand im Februar 2017 machte das Equipment unbrauchbar. Seither kümmerte sich das Freiburger Institut um den Wiederaufbau. Am Montag schließlich ist die Forschungsfabrik mit neuer Ausstattung und neuem Namen – als Photovoltaik-Technologie Evaluationscenter PV-TEC – wiedereröffnet worden.

Laufende Projekte seien zwischenzeitlich mit einiger Verzögerung in anderen Labors weitergeführt worden. Nun soll PV-TEC mit seiner neuen Ausstattung „die nächste Stufe der technischen Weiterentwicklung der Photovoltaik“ vorbereiten, hieß es vom Fraunhofer ISE. Ziele seien höhere Zellwirkungsgrade, höhere Produktivität in der Prozesstechnologie und die Begleitung von angestrebten Neustarts der Photovoltaik-Zell- und Modulproduktion in Europa bei Forschung sowie in der Industrie. »Deutschland und Europa haben nach wie vor die technologische Führerschaft, und es ist jetzt wichtig, die Anstrengungen zu verstärken, um die gesamte Wertschöpfungskette der PV-Industrie wieder zu komplettieren und mit neuesten nachhaltigen Zell- und Modulkonzepten in Europa wieder eine Produktion anzusiedeln«, sagte Institutsleiter Andreas Bett. „Dies dient nicht nur dem wirtschaftlichen Erfolg und der Teilhabe an diesem gigantischen Zukunftsmarkt, sondern auch der strategischen Autonomie im Energiebereich.“

Das Fraunhofer ISE sieht in der neuen Innovationsplattform einen entscheidenden Schlüssel für den Neustart. „Das Fraunhofer ISE PV-TEC hat einen enorm hohen Stellenwert für die Stärkung der nationalen Technologieplattform Photovoltaik und für die Vernetzung der deutschen Maschinenbauer, Materialhersteller und heutigen und zukünftigen PV-Hersteller“, erklärte Ralf Preu, Bereichsleiter Photovoltaik-Produktionstechnologie am Fraunhofer ISE. Die Forschungsfabrik sei im Zuge des Wiederaufbaus modernisiert und erweitert worden. Bereits sei 2016 gibt es einen zweiten Standort in Freiburg. Künftig sollen „Front end“ und „Back end“-Technologien an getrennten Standorten angesiedelt werden. Die „Front end“-Technologien umfassten im Wesentlichen Wafercharakterisierung, nasschemische Ätzprozesse, Formierung des pn-Übergangs sowie Prozesse zur Oberflächenbeschichtung. Die „Back end“-Technologien beinhalteten Laser- und Druckprozesse für die Strukturierung und Metallisierung sowie die Charakterisierung der Solarzelle. PV-TEC will sich dabei weiter auf industrienahe Entwicklung der Produktionstechnologie für hocheffiziente Siliziumsolarzellen konzentrieren. Weitere Schwerpunkte sollen Digitalisierung und gebäudeintegrierte Photovoltaik bilden.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.