Baden-Württemberg: Erneuerbare legen zu, Photovoltaik verliert

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Die gute Nachricht vorneweg: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist 2016 in Baden-Württemberg um 6,1 Prozent gestiegen. Sie erreichten einen Anteil von 25,3 Prozent der 62.671 Millionen Kilowattstunden Strom, die im Vorjahr erzeugt wurden, wie aus den vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Stuttgart hervorgeht. Allerdings hätten sich die Beiträge der einzelnen Energieträger an der Stromerzeugung sehr unterschiedlich entwickelt.

Die Photovoltaik war 2015 noch die stärkste erneuerbare Energiequelle in Baden-Württemberg. Im vergangenen Jahr hätten die Photovoltaik-Anlagen rund drei Prozent weniger Solarstrom produziert. Der Anteil der Photovoltaik sei auf 7,5 Prozent gesunken und sei damit auf Platz drei hinter die Biomasse (7,8 Prozent) und die Wasserkraft (7,7 Prozent) zurückgefallen. Diese beiden Technologien legten gegenüber 2015 zu. Am stärksten gestiegen ist den Daten zufolge jedoch die Windkraft – mit einem Plus von 48,5 Prozent. Ihr Anteil am Strommix ist allerdings weiterhin gering – er stieg von 1,3 auf 2,0 Prozent binnen Jahresfrist.

Die erneuerbaren Energien rangieren insgesamt nur auf Rang drei. Die wichtigste Stromquelle im Ländle ist weiterhin die Kernenergie mit 34,6 Prozent an der Bruttostromerzeugung, deren Einsatz ist dabei jedoch um 3,6 Prozent gesunken, wie aus den diese Woche veröffentlichten Daten hervorgeht. Auf Platz zwei folgt Steinkohle mit einem Anteil von 29,1 Prozent. Auch die Steinkohlekraftwerke produzierten 2016 insgesamt 6,1 Prozent weniger Strom. Dagegen sei die Erzeugung aus Erdgas deutlich um 9,3 Prozent gestiegen. Der Anteil an der Bruttostromerzeugung erreichte damit 6,0 Prozent. Die sonstigen konventionellen Energieträger hätten bei 5,0 Prozent gelegen.

Mit Blick auf die Zahlen forderte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller einen zügigen Ausbau der Photovoltaik. „Wir müssen endlich wieder Tempo machen bei der Photovoltaik und nicht mehr, wie bisher, bremsen“, sagte er. Bei der Windkraft erwartet Untersteller auch 2017 deutliche Zuwächse. Damit sei eine weitere Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren in diesem Jahr wahrscheinlich.

Erst vor gut einer Woche war Baden-Württemberg zum neuen Spitzenreiter des „Bundesländervergleichs Erneuerbare Energien“ aufgestiegen. Dieser wird vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag von und in Kooperation mit der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) erstellt. In der Analyse werden 59 Indikatoren ausgewertet, darunter die politischen Anstrengungen für die Nutzung erneuerbarer Energien und den damit verbundenen wirtschaftlich-technischen Wandel.

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