Sonnenstromfabrik erhält Zertifizierung nach neuer IEC 61215/61730:2016 vom TÜV Rheinland

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Die Sonnenstromfabrik hat als einer der ersten europäischen Photovoltaik-Hersteller die aktuellste Norm nach IEC61215/61730:2016 erfüllt. „Die Module seien in den vergangenen sechs Monaten umfangreich durch den TÜV Rheinland getestet worden“, erklärt Jan Wittfoth, technischer Leiter in der Wismarer Produktion des Photovoltaik-Herstellers. Sowohl die Glas-Glas- als auch die Glas-Folien-Module hätten die 60 verschiedenen Tests im Labor der Prüfer erfolgreich durchlaufen. Sie erhielten nun die Basiszertifizierung durch den TÜV Rheinland und erfüllen damit die höchst anspruchsvollen Standards nach aktuellem Stand der Technik.

Die neue IEC-Norm ist 2016 eingeführt worden. Eine Vielzahl Hersteller prüfen derzeit nach den neuen Vorgaben oder haben diese bereits mit einer Zertifizierung abgeschlossen. Noch lässt sich eine Übergangsfrist für die alten IEC/EN-Normungswerke anwenden, doch spätestens 2018 müssen alle Hersteller oder Inverkehrbringer von Photovoltaik-Modulen die neuen Vorgaben entsprechend der EN 61730 – inhaltlich gleich zur IEC 61730:2016 – zur CE-Kennzeichnung mit Listung in der Niederspannungsrichtlinie erfüllen. „Die neue Normung enthalte grundlegende Änderungen“, erläutert Lukas Jakisch, Geschäftsfeldleiter beim TÜV Rheinland für die Modulqualifizierung, im Gespräch. So werde nun spezifisch auf die einzelnen Modultechnologien bei den normativ beschriebenen Prüfprozedere eingegangen. Es gebe generelle Anforderungen, die zwischen kristallinen und den verschiedenen Dünnschichttechnologien unterschieden werden. Zudem müssten die Hersteller nach aktuellem Stand der Norm jede mögliche Leistungsklasse ihrer Solarmodule aus einer Produktfamilie verschärft überprüfen lassen.

„Die neue Normung gibt dem Modulhersteller die Möglichkeit sein Design entsprechend der Begebenheiten der Isolationsanforderungen (Dimensionen des Moduls), der Materialauswahl und dem Anwendungsfall auszuwählen “, sagt Jakisch. Das betreffe zum Beispiel nach Wahl der Materialien oder die Größe des Randabstandes. Zugleich werde mit der neuen Norm die Widerstandfähigkeit der Module gegen Umweltbedingungen kritischer und länger geprüft. Ebenfalls seien die Prüfspannungslevel entsprechend der nun möglichen Systemspannung bis zu 1500 Volt DC erhöht worden, erklärt Jakisch. Die Isolationsfähigkeit der Module werde nun strenger auf den Prüfstand gestellt. In Kürze erwartet Jakisch die Veröffentlichung der EN 61730 als Basis für die gelistete Sicherheitsnorm in einer überarbeiteten Niederspannungsrichtlinie. Dann werde die Sicherheitsprüfung verpflichtend für alle Photovoltaik-Hersteller.

Die Sonnenstromfabrik hat sich entschieden die Zertifizierung schnell in Angriff zu nehmen. „Wenn wir die Norm gleich umsetzen, können wir uns von unseren Wettbewerbern abheben“, sagt Wittfoth. Zudem wolle der Photovoltaik-Hersteller die Norm nun auch als Grundlage nutzen, um sein Produktportfolio zu erweitern. Derzeit sammele das Unternehmen noch Feedback am Markt ein. Künftig seien Module mit neuen Rahmenhöhen- und Designs, Farben und unterschiedlichen Verschaltungskonzepten denkbar, so Wittfoth weiter. Und auch Kunden, die an einer OEM-Fertigung interessiert sind, können die Produktion in Wismar für ihre eigene Modulfertigung nutzen und von der neuen Zertifizierung der Sonnenstromfabrik profitieren. „Wenn die Module auf Basis der Komponenten der zertifizierten Sonnenstromfabrikmodule gefertigt werden, dann können Co-Zertifikate durch den TÜV Rheinland auf dem Modulnamen des Kunden ausgestellt werden“, sagt Wittfoth.

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