Mit Photovoltaik und Speichern zum regionalen Grünstrom-Angebot

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Die Stadtwerke Speyer arbeiten an einem neuen Stromangebot: Green Power Grid heißt das gemeinsame Pilotprojekt mit dem Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) und dem Storegio Energiespeichersysteme e.V. Projektziel ist den Partnern zufolge, das lokale Photovoltaik-Potenzials maximal auszuschöpfen sowie mit Batteriespeichern und Windkraft zu einem regionalen Grünstromangebot zu kombinieren. Zum einen solle damit ein Beitrag zur Integration des fluktuierenden Stroms aus erneuerbaren Quellen in die Energie-Infrastruktur sowie in die Strommärkte geleistet werden. Außerdem solle das Projekt zu einer bessern Nutzung des Photovoltaik-Potenzials in der Region Speyer und zu einer ganzjährig optimalen Ausnutzung von Batteriespeichern beitragen. Gleichzeitig diene das Vorhaben der Erhöhung der lokalen Wertschöpfung, der Stärkung kommunaler Energieversorger sowie der Reduktion von CO2-Emissionen in der Stromerzeugung.

Den Projektpartnern zufolge verfolgt Green Power Grid die Idee einer lokalen Energie-Community, deren Stromversorgung auf Photovoltaik basiert. Im Zuge des Projekts würden die Stadtwerke bei etwa 120 Kunden Photovoltaik-Anlagen maximaler Größe installieren und viele davon gleichzeitig mit einem Batteriespeicher ausstatten. Die eingesetzten Speicher sollen dann über eine Plattform zu einer virtuellen Großbatterie zusammengefasst werden, welche die Leitwarte der Stadtwerke Speyer über eine Schnittstelle steuern kann – die Grundlage für eine lokale Grünstromversorgung. Darüber hinaus soll Überschussenergie an Dritte abgegeben werden können, dezentral von Nachbarn für Nachbarn.

Bisher haben die Stadtwerke Betreiber- und Pachtmodelle analysiert sowie hochaufgelöste Erzeugungs- und Lastprofile generiert. Das Fraunhofer ITWM hat die Daten dann in ein mathematisches Simulationsmodell überführt, auf dessen Basis entschieden wurde, dass das Direktbelieferungsmodell weiterverfolgt werden soll. Erste Ergebnisse haben den Projektpartner zufolge gezeigt, dass das notwendige Photovoltaik-Potenzial vorhanden und wirtschaftliches Arbeiten möglich sei. Künftig soll daher Sonnenenergie gemeinsam mit Strom aus Windkraft-Anlagen, welche die Stadtwerke Speyer im Umland der Stadt betreiben, den geplanten neuen Ökostromtarif speisen. Durch die Zwischenspeicherung in einem Batterie-System soll eine optimale Grundlastfähigkeit entstehen, die einen attraktiven Tarif auf Basis einer lokalen Grünstrombilanz möglich macht.

Im Moment prüfen die Stadtwerke noch die energierechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich der Abgaben- und Umlagenbelastung sowie die Fördermöglichkeiten der unterschiedlichen Energiemengen. Der nächste Schritt sei die Installation von Pilotanlagen, begleitet durch die Weiterentwicklung des ITWM-eigenen Energiemanagementsystems. Ende Oktober haben die Projektpartner Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Die Summe setzt sich aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Landes Rheinland-Pfalz zusammen.

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