Erste Elektro-Solar-Autofähre zu Wasser gelassen

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Etwa ein halbes Jahr nach Kiellegung ist die erste vollelektrische Autofähre von Formstaal und Ostseestaal nun in Stralsund zu Wasser gelassen worden. Sie werde ausschließlich mit Solarstrom und Batteriestrom betrieben, teilten die beiden Spezialunternehmen am Freitag mit. Ihnen zufolge soll es sich um die erste vollelektrische Autofähre für Binnengewässer weltweit handeln. Sie werde künftig auf der Mosel verkehren und dort den Ort Oberbillig in Deutschland mit dem luxemburgischen Wasserbillig verbinden.

Die neue, 28 Meter lange Fähre mit umweltschonendem Antriebskonzept könne pro Fahrt bis zu 45 Fahrgäste und sechs Autos befördern. Mit dem Austausch der seit 1966 eingesetzten Fähre würden künftig jährlich rund 14.000 Liter Diesel eingespart sowie die Abgas- und Lärmemissionen deutlich reduziert. Die Fähre verfüge über 15 Solarmodule mit 5,4 Kilowatt Gesamtleistung und eine Batteriekapazität von 252 Kilowattstunden.

Die Elektro-Solarschiffe zeichneten sich durch eine extreme Leichtbauweise und der Einsatz energieverbrauchsoptimierter Komponenten aus, um sie wirtschaftlich betreiben zu können, hieß es weiter. Mit den Erfahrungen aus den vorangegangenen Schiffsprojekten seien eine Reihe innovativer Lösungen beim Bau der Elektro-Solar-Autofähre verwirklicht worden, darunter das Elektromanagementsystem, neuartige Lithium-Polymerbatterien, verbesserte Ladetechnik und neu entwickelte Elektromotoren.

Die Autofähre verfüge insgesamt über vier Elektromotoren, die erstmals im Schiffsrumpf so eingebaut worden seien, dass sie demontiert werden können, ohne die Fähre aus dem Wasser heben zu müssen. Die optimierte Linienführung des Schiffsrumpfes führt den Unternehmen zufolge dazu, dass die Wasserverdrängung der Fähre um zehn Prozent geringer ausfällt als bei einem konventionellen Schiff. Die Geräuschemissionen seien um 80 Prozent gesenkt worden. „Unsere Schiffe benötigen im Vergleich zu konventionellen Schiffen für die gleiche Leistung lediglich ein Viertel der Antriebsleistung“, sagt Ingo Schillinger, Senior Sales Manager bei Formstaal/ Ostseestaal.

In den kommenden Tagen soll die Autofähre in Stralsund endausgerüstet und getestet werden. Per Binnenschiff wird sie dann an die Mosel geliefert, wo sie in rund einem Monat ankommen soll. Die Taufe sei für den 25.11. geplant.

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