Der britische Erneuerbare-Energien-Entwickler Anesco hat in dieser Woche eine neue, potenziell transformierende Ära für die britische Photovoltaik-Branche eingeläutet. Er eröffnete offiziell den ersten Solarpark des Landes, der ohne Förderung gebaut wurde. In der Nähe von Flitwick in der südenglischen Grafschaft Bedfordshire befindet sich das Photovoltaik-Kraftwerk mit zehn Megawatt Leistung, das von staatlicher Seite keinerlei Zuschuss bekommt. Es könnte den Weg weisen für die Photovoltaik-Revolution 2.0, die durch niedrige Solar und BOS-Kosten getrieben und durch die Integration von Energiespeichern unterstützt wird.
Der Solarpark „Clayhill“ verfügt über ein Sechs-Megawatt-Speichersystem, das zusätzlich gewährleistet, dass die Anlage unmittelbar zu einer wertvollen Ergänzung für das nationale Stromnetz wird. Claire Perry, Ministerin für Klimawandel und Industrie, zeigte sich begeistert bei der Inbetriebnahme der Anlage – vor allem in einer Zeit, in der zunehmend klar ist, dass keine weitere Photovoltaik-Förderung von der britischen Regierung zu erwarten ist. „Die Kosten für Solarzellen und Batterien sind in den vergangenen Jahren drastisch gesunken, und die erste förderfreie Entwicklung in Clayhill ist ein bedeutender Moment für die erneuerbaren Energien in Großbritannien“, sagte Perry.
Anesco-Vorstandschef Steve Shine erklärte zur Eröffnung der Anlage, dass die Installation in Clayhill beweise, dass die Entscheidung der Regierung, die Förderung für Photovoltaik zurückzufahren, nicht das Ende von Photovoltaik als eine kommerziell nutzbare Technologie in Großbritannien bedeute. Weitere Photovoltaik-Anlagen ohne Förderung seien in Planung. Die Installation der Anlage sei binnen zwölf Wochen erfolgt. Es seien Solarmodule von BYD verbaut worden und 1500-Volt-Wechselrichter von Huawei. Es sei das erste Mal, dass diese Technologie des chinesischen Anbieters in Europa eingesetzt werde.
Trotz der zweifellos positiven Auswirkungen, die die subventionsfreien Photovoltaik-Anlage für die britische Energielandschaft haben kann, blieb der britische Photovoltaik-Verband STA zurückhaltend, dass das Anesco-Projekt ein Vorbote für weitere kostengünstige Photovoltaik-Anlagen sei. „Wir zollen Anesco großen Beifall, aber die Regierung sollte nicht davon ausgehen, dass die Branche weg ist – das ist sie nicht“, sagte ein STA-Sprecher der „Financial Times“. „Es werden nur außergewöhnliche Projekte ohne Zuschüsse gebaut werden. Wir verlangen einen fairen Wettbewerb für die Photovoltaik.“
Anesco Chef Shine gab zu, dass der Solarpark momenten nicht durch die Photovoltaik-Erzeugung selbst finanziert werde. Die Speicherunterstützung sei der Schlüssel zur Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit, da Extrazahlungen für Netzdienstleistungen für das nationale Stromnetz zu erwarten sind. Die Anlage werde gerade bei starker Einspeisung von Photovoltaik und Windkraft zur Stabilisierung des Übertragungsnetzes beitragen.
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