Erwartungsgemäß ist im Juli der Überschuss auf dem EEG-Konto weiter abgeschmolzen. Der Überschuss sei bis Ende des Monats um fast 647 Millionen Euro auf knapp 4,23 Milliarden Euro gesunken, wie aus der am Montag aktualisierten Statistik der Übertragungsnetzbetreiber hervorgeht. Damit liegt das Plus weiter deutlich über dem Vorjahresniveau. Ende Juli 2016 betrug es 3,4 Milliarden Euro. Auch für August und September ist aufgrund der zu erwartenden hohen Einspeisung von Photovoltaik-Anlagen mit einem weiteren Abschmelzen des Überschusses zu rechnen. Danach dürfte der Kontostand wieder steigen.
Die Übertragungsnetzbetreiber zahlen über das EEG-Konto die Vergütungen für Betreiber von Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasseanlagenbetreibern. Der hohe Überschuss sorgt angesichts der aktuellen Zinspolitik allerdings nicht dafür, dass das Plus weiter steigt. Die Übertragungsnetzbetreiber sind gesetzlich dazu verpflichtet, diese Überschüsse zu verzinsen, und zwar mit 0,3 Prozent über dem Euribor, dem Referenzzinssatz für Geschäfte zwischen Banken. Da der Euribor derzeit im Monatsschnitt aber bei knapp minus 0,4 Prozent liegt, entstehen negative Zinsen Wie die Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten, summierte sich so fälligen Zinsen zum Ende des ersten Halbjahres auf 820.000 Euro. Auch für das zweite Halbjahr ist nach Angaben von Amprion mit weiteren „Strafzinsen“ zu rechnen.
Für 30. Juli sind auf der Seite Netztransparenz für die Zeit zwischen 10 und 17 Uhr negative Strompreise verzeichnet. Dies bedeutet, dass EEG-Anlagenbetreiber, die sich in der Direktvermarktung befinden, für diese Zeit keine Vergütung für den produzierten Strom erhalten. Es war der einzige Tag im Juli, an dem an der Strombörse an mehr als sechs aufeinanderfolgenden Stunden negative Strompreise verzeichnet wurden.
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