Die EWE Gasspeicher GmbH plant den Bau eines Batteriespeichers mit 120 Megawatt Leistung in den unterirdischen Salzkavernen der ostfriesischen Gemeinde Jemgum. Das Projekt mit dem Namen „brine for Power“ wird dabei in Zusammenarbeit mit der Universität Jena die Redox-Flow-Technologie mit neuen umweltfreundlicheren Komponenten verwenden, wie das Tochterunternehmen des Energiekonzerns EWE am Donnerstag mitteilte.
Bei der Redox-Flow-Technologie würden zwei verschiedene flüssige Energieträger (Elektrolyte) in Tanks gespeichert. Die Elektrolyte Katolyt und Anolyt können dabei jeweils unterschiedlich stark Elektronen an sich binden. Durch Stromzufuhr, also beim Beladen der Batterie, werde dem Katholyt nun diese Elektronen entrissen (Oxidation) und dem Anolyt zugeführt (Reduktion). Bei der Entladung entziehe das Katolyt dem Anolyt aufgrund der stärkeren Bindung die Elektronen wieder, wodurch elektrischer Strom fließe.
Das Problem dieser Technologie sei bisher gewesen, dass als Elektrolyt beispielsweise in Schwefelsäure gelöste umweltgefährdende Schwermetallsalze wie Vanadium verwendet wurden. Nach Angaben von EWE hat die Friedrich-Schiller-Universität Jena nun eine Redox-Flow-Batterie entwickelt, die als Elektrolyt in Salzwasser gelöste recyclebare Polymere nutzt. Die Behälter der Batterie seien dabei etwa so groß wie eine durchschnittliche Regentonne.
Diese neue Entwicklung habe EWE auf die Idee gebracht, die Salzkavernen in der Gemeinden Jemgum als Behälter zu verwenden. Diese in einem Salzstock angelegten Hohlräume würden normalerweise zur Speicherung von Erdgas genutzt. Nach Angaben des Energieunternehmens sind die Kavernen dabei zum Teil so groß, dass der Kölner Dom darin Platz fände.
Im ersten Schritt würden aber erst einmal groß dimensionierte Kunststoffbehälter zum Einsatz kommen, die bis zum nächsten Jahr auf dem Gasspeichergelände im ostfriesischen Jemgum errichtet werden sollen. In der Zwischenzeit wird die Universität Jena forschen, inwiefern die Polymere der Elektrolyte mit der gesättigten Sohle der Salzkavernen reagieren. Geplant sei, die Batterie bis Ende 2023 in Betrieb zu nehmen, wie EWE-Sprecher Dietmar Bücker pv magazine erklärte. Das Projekt soll nach seinen Aussagen etwa 120 Millionen Euro kosten.
„Wenn alles funktioniert, kann dies den Speichermarkt beziehungsweise den Markt für Regelenergie grundlegend verändern. So ist die Strommenge, die ein Speicher dieser Art beinhaltet, – der aus zwei mittelgroßen Kavernen besteht – ausreichend, um eine Millionenmetropole wie Berlin für eine Stunde mit Strom zu versorgen, sagt der Geschäftsführer von EWE Gasspeicher, Peter Schmidt.
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endlich ein innovativer Ansatz zur Verwendung der Redox-Flow-Technologie,
die von den Wirkungsgraden weit mehr bietet als zum beispiel Wind to Gas.
Leider wurde das Projekt inzwischen eingestellt