Wacker Chemie ist mit dem Start in das neue Geschäftsjahr teilweise zufrieden. Allerdings herrsche derzeit für das Polysilizium-Geschäft ein schwieriges Marktumfeld vor. „Die Spotmarktpreise für Solarsilizium haben in den letzten Wochen deutlich nachgegeben“, erklärte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag bei der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal. „Grundsätzlich aber erwarten wir in diesem Jahr für den weltweiten Photovoltaik-Markt weiteres Wachstum. Das wird sich positiv auf die Nachfrage nach Polysilizium auswirken.“
Im ersten Quartal 2017 habe der Umsatz des Polysilizium-Geschäfts von Wacker Chemie bei 268,1 Millionen Euro gelegen. Dies seien zwei Prozent weniger als im Vorjahresquartal sowie zehn Prozent weniger als im Vorquartal. Der Rückgang sei der niedrigeren Absatzmenge geschuldet. Dagegen seien die Preise im Vergleich höher gewesen, was die Umsatzentwicklung noch begünstigt habe. In den letzten Wochen seien die Preise aber signifikant gesunken. „Der Geschäftsbereich hat diese Situation genutzt, um seine Lagerbestände in Asien zu erhöhen und so die Lieferzeiten zu seinen dortigen Kunden deutlich zu verkürzen“, erklärte Wacker Chemie zur aktuellen Situation. Das EBITDA des Geschäftsbereichs lag mit 70,5 Millionen Euro knapp 80 Prozent über dem Vorjahresergebnis, was durch hohe Anlaufkosten für das neue US-Werk belastet war. Gegenüber dem Vorquartal sei das EBITDA um knapp 19 Prozent gesunken. Zum Jahresende hatte ein Sonderertrag von 13,3 Millionen Euro aus einbehaltenen erhaltenden Anzahlungen eines Photovoltaik-Kundens das Ergebnis maßgeblich verbessert.
Insgesamt hat Wacker Chemie seinen Umsatz im ersten Quartal im rund acht Prozent auf 1218,8 Millionen Euro steigern können. Dabei sei ein EBITDA von 229,3 Millionen Euro erwirtschaftet worden – ebenfalls eine Steigerung im Jahresvergleich. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe im ersten Quartal bei 73,2 Millionen Euro gelegen, eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Alle Ergebnisse seien nach der Entkonsolidierung von Siltronic angepasste Werte.
Nach dem Abgang dieses Segments passte Wacker Chemie auch seine Prognose für das laufende Jahr an. Der Umsatz solle weiterhin um einen mittleren einstelligen Prozentsatz gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Das EBITDA werde hingegen voraussichtlich um einen mittleren einstelligen Prozentwert zurückgehen. Das Konzernergebnis wiederum werde sich wegen des Gewinns aus dem Verkauf von Silitronic gegenüber dem Vorjahr vervielfachen, hieß es weiter. Mitte März hatte der Konzern die Mehrheit an der Tochter abgegeben und aus dem Aktienverkauf insgesamt mehr als 350 Millionen Euro erlöst.
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