DUH, Greenpeace Energy, Naturstrom, EWS Schönau und Lichtblick verlangen eine „transparente und verbraucherfreundliche“ Stromkennzeichnung. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die Ökostrom-Anbieter, dass im Strommix künftig nur die Energien angegeben werden sollen, die ein Versorger für seine Kunden einkauft. Es sei Zeit, um sich für ein Ende der Verbrauchertäuschung beim Strommix einzusetzen, teilten die Unternehmen am heutigen Donnerstag mit. Die EU-Kommission strebe diese Änderungen bei der Stromkennzeichnung an, wie aus ihrem am Mittwoch veröffentlichten „Winterpaket“ zur Energiepolitik hervorgeht. Die Bündnisspartner unterstützen diesen Plan.
Ökostrom-Anbieter werden bei den derzeit geltenden Vorgaben benachteiligt. „Die jetzige Stromkennzeichnung bedeutet für Versorger, die ausschließlich Ökostrom anbieten, dass sie nur einen Teil des tatsächlich gelieferten Ökostroms angeben können. Das ist absurd und muss geändert werden“, kritisiert Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy Nach Angaben der Bündnispartner führt die bestehende gesetzliche Stromkennzeichnung dazu, dass viele Energieversorger gegenüber ihren Kunden bis zu 42 Prozent weniger Kohle- und Atomenergie in ihrem Strommix ausweisen, als sie tatsächlich einkaufen. „Viele Versorger haben viel mehr Kohle- und Atomenergie in ihrem Strommix, als die Kennzeichnung vermuten lässt. Das ist Verbrauchertäuschung“, sagte Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH.
In der Stromkennzeichnung ist den Ökostrom-Anbietern zufolge ein rein fiktiver Anteil EEG-Strom anzugeben, der von den Versorgern jedoch nicht für ihre Kunden eingekauft wird und somit die Kennzeichnung verfälscht. Dies führe zu einem „kostenlosen Greenwashing“ für Versorger. „Die Initiative der EU-Kommission macht deutlich, dass es ein ‚Weiter-So‘ in Deutschland nicht geben darf. Die Bundesregierung muss den Etikettenschwindel beim Strommix umgehend beenden“, so Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft von Lichtblick. Die rechtlichen Folgen des EU-Entwurfs müssten nun genauer geprüft werden. Die Ökostrom-Anbieter fordern zudem, dass die Stromkunden gesondert darüber informiert werden sollten, wie sie mit der Zahlung der EEG-Umlage zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren beitragen. (Ylva Gouras)
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