Spekulationen über Höhe der EEG-Umlage 2017 nehmen Fahrt auf

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Es ist ein beliebtes Spiel: Wenn alljährlich der 15. Oktober naht, dann wachsen die Spekulationen über die EEG-Umlage für das Folgejahr ins Kraut. Dies ist auch in diesem Jahr nicht anders. Am Freitag vermeldet die „Bild“-Zeitung einen Anstieg auf mindestens 7,1 Cent pro Kilowattstunde. Auch 7,3 Cent pro Kilowattstunde seien möglich, berichtet das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise und das Umfeld der Bundesnetzagentur. Nur kurz danach meldet die Nachrichtenagentur dpa-AFX, dass die EEG-Umlage von derzeit 6,354 Cent pro Kilowattstunde auf „knapp unter 7 Cent“ im kommenden Jahr steigen werde. Sie bezieht diese Aussage auf namentlich nicht genannte Experten.

Die Spekulationsrunde eröffnet hatte die FAZ bereits im August. Sie berichtete damals unter Verweis auf erste interne Schätzungen der Übertragungsnetzbetreiber einen Anstieg der EEG-Umlage auf 6,8 bis 6,9 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr. Offiziell werden die Übertragungsnetzbetreiber das Geheimnis um die Höhe der EEG-Umlage 2017 erst Mitte Oktober lüften. Gesetzlich ist die Veröffentlichung der genauen Umlagehöhe für das Folgejahr für den 15. Oktober festgelegt. Dies ist in diesem Jahr ein Samstag – somit dürfte bereits am 14. Oktober Klarheit geschaffen werden.

Maßgeblichen Einfluss darauf, ob die EEG-Umlage im kommenden Jahr unter oder über sieben Cent pro Kilowattstunde liegen wird, wird die Entscheidung der Übertragungsnetzbetreiber haben, wie viel Liquiditätsreserve sie sich zugestehen. Derzeit liegt diese bei den maximal möglichen zehn Prozent. Die FAZ hatte bei ihrer Veröffentlichung eine Absenkung auf fünf Prozent ins Gespräch gebracht.

Das EEG-Konto, aus dem die Übertragungsnetzbetreiber die Vergütungen für Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasse-Anlagenbetreiber zahlen, ist mehr als deutlich im Plus. Ende August betrug der Überschuss knapp drei Milliarden Euro. Entscheidend für die Berechnung der Umlage wird der EEG-Kontostand von Ende September sein. Angesichts der derzeitigen Niedrigzinspolitik können die Übertragungsnetzbetreiber diese Überschüsse nur wenig gewinnbringend anlegen, weshalb über die Absenkung der Liquiditätsreserve wohl auch nachgedacht wird. Endgültige Aufklärung dazu gibt es aber auch erst in zwei Wochen. (Sandra Enkhardt)

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