Studie: Was mein Nachbar hat, das will ich auch

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Dass mancherorts mehr Solaranlagen zu finden sind als anderswo, hängt einer Studie der Universität Mannheim zufolge, an bestimmten sozialen Faktoren. Damit ist nicht das Geld gemeint, dass potentiellen Kunden zur Verfügung steht, sondern – wenn man so will – ihr Neid. „Was mein Nachbar hat, das will ich auch“, heißt es in einer Erklärung der Uni Mannheim. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine Solaranlage baut, steigt, wenn Nachbarn oder Bekannte auch eine haben. Die verantwortlichen Wissenschaftler nennen den zugrunde liegenden Effekt lieber „soziale Interaktion“. Ob sich der Standort der Anlage in einer sonnenarmen oder sonnenreichen Region befindet, sei für den Entscheidungsprozess zum Kauf einer Solaranlage weniger entscheidend.

Diesen Schluss leiten die Forscher aus Daten der vier deutschen Netzbetreiber ab, die Installationszeitpunkte und Postleitzahlen aller EEG-geförderten Solaranlagen zwischen den Jahren 2000 und 2012 umfassen. Für die Studie hat der Mannheimer Forscher Christoph Siemroth zusammen mit zwei Kollegen untersucht, wie sich der Photovoltaik-Zubau in einer Gemeinde entwickelte, nachdem dort die erste Solaranlage installiert wurde. Zu jeder so betrachteten Gemeinde suchten sie eine vergleichbare Gemeinde, in der zu diesem Zeitpunkt noch keine Solaranlage errichtet wurde. So bildeten sie insgesamt rund 11.000 Gemeindepaare und verglichen dann deren jeweilige Entwicklung im PV-Zubau.

Die Auswertung zeigte, dass die Anzahl der neu installierten Solaranlagen in Gemeinden mit bereits existierenden Solaranlagen um etwa 50 Prozent höher lag, als in den Vergleichsgemeinden, in denen noch keine Anlage errichtet worden war. Dieser soziale Effekt sei zwar umso größer, je höher die Sonneneinstrahlung und je niedriger die Arbeitslosigkeit in den Gemeinden ausfiel, komme aber auch in Regionen mit weniger Sonneneinstrahlung zum Tragen. (Mirco Sieg)

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