Yingli sieht wachsende Insolvenzgefahr

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Die Yingli Green Energy Holding Co. kämpft weiter um eine Restrukturierung ihres Schuldenbergs. Am Freitag veröffentlichte der chinesische Photovoltaik-Hersteller eine Meldung, wonach „erhebliche Zweifel an der Fähigkeit, den laufenden Betrieb fortzusetzen“, bestünden. YIngli habe einen weiteren Aufschub um zwei Wochen für die Vorlage seines Geschäftsberichts 2015 bei der US-Börsenaufsicht gebeten. Derzeit liefen noch Gespräche mit den Gläubigern über einen Zahlungsaufschub. Für den 12. Mai steht die Rückzahlung einer weiteren Anleihe von 1,4 Milliarden Yuan – etwa 189 Millionen Euro – für die Tochter Tianwei Yingli an. Diese hatte bereits eine im Oktober 2015 fällige Anleihe nur teilweise zurückzahlen können. Bislang konnte Yingli noch kein Einvernehmen mit seinen Gläubigern über eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist erzielen.

Der chinesische Photovoltaik-Hersteller veröffentlichte zugleich vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2015. Demnach sollen sich die Verluste auf 5,8 bis 5,9 Milliarden Yuan ausgeweitet haben – also umgerechnet auf bis zu 800 Millionen Euro. 2014 lag der Nettoverlust Yingli zufolge noch bei 1,3 Millionen Yuan. Beim Umsatz erwarte der Hersteller einen Rückgang auf 10,0 bis 10,2 Milliarden Yuan für das abgelaufene Geschäftsjahr, wobei dies vor allem an den geringeren Absätzen und dem Rückgang der weltweiten Verkaufspreise für Solarmodule, besonders in China, gelegen habe. Infolge einer niedrigeren Auslastung der Fabriken in einigen Quartalen wegen Geldmangels sei der Absatz von 3101 Megawatt 2014 auf nur noch 2357 Megawatt 2015 gesunken, hieß es weiter. Auch die Bruttomarge habe sich im vergangenen Jahr hauptsächlich wegen der geringeren Auslastung auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Yuan etwa halbiert. Auch hohe Abschreibungen belasteten das Ergebnis.

Nach Bloomberg-Angaben hat Yingli seit 2011 keinen Quartalsgewinnmehr ausweisen können.  Bereits Anfang April hatte der chinesische Photovoltaik-Hersteller bereits über seine anhaltenden Gespräche mit den Gläubigern berichtet und gewarnt, dass er die Rückzahlung zum 12. Mai nur „sehr schwer“ werde leisten können. Neben den weiteren Verhandlungen mit den Gläubigern prüfe Yingli nun noch drei alternative Pläne für die Rückzahlung. So sei der Einstieg eines strategischen Investors bei Yingli oder der Tochter möglich. Auch erweiterte Kreditlinien oder der Verkauf von Vermögenswerten seien alternative Optionen. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Spekulationen darüber, dass Yingli weitere Milliardenkredite von staatlichen Banken in China erhalten werde. (Sandra Enkhardt)

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