Bergbauunternehmen können sich mit Erneuerbaren vom Ölpreis-Dumping unabhängig machen

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Die Preise für Rohöl und in der Folge für Diesel sind in den vergangenen Monaten weiter gefallen. Dies liegt zum einen daran, dass sich die chinesische Wirtschaft nicht so rasant entwickelt wie erwartet. Allerdings spielt auch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) keine entscheidende Rolle. „Eine dumpingähnliche Strategie der OPEC scheint langfristige Investitionen von anderen ölfördernden Nationen verhindern zu wollen. Ein Ölpreis unter der Marke von 30 US-Dollar bedeutet, dass kaum ein dutzend Staaten überhaupt noch wirtschaftlich Öl fördern kann“, ergab eine Analyse von THEnergy.

Für energieintensive Bergbauunternehmen, die einen Teil ihres Dieselstroms verstärkt durch Photovoltaik und Windkraft ersetzen, bleibt diese Entwicklung nicht ohne Folgen. Die Unternehmen verfügten meist über langfristige Stromabnahmeverträge für Diesel, die auf hohen und steigenden Preisen basierten. Daher lohne es sich für Bergbauunternehmen sich von den Diesellieferungen durch Investitionen in erneuerbare Energien unabhängig zu machen. Damit könnten sie sich langfristig niedrige Strompreise sichern. „Eine dumpingähnliche Strategie der OPEC scheint langfristige Investitionen von anderen ölfördernden Nationen verhindern zu wollen. Ein Ölpreis unter der Marke von 30 US-Dollar bedeutet, dass kaum ein dutzend Staaten überhaupt noch wirtschaftlich Öl fördern kann“, heißt es bei der Analyse von THEnergy weiter.

Gerade für abgelegene Bergbau-Minen sind Investitionen in erneuerbare Energien rentabel. Allerdings müssen die Unternehmen dabei auch die langfristige Perspektive berücksichtigen. „Tatsächlich sehen wir immer noch, dass mehr und mehr erneuerbare Energien-Projekte für Minen entwickelt werden“, erklärt Thomas Hillig, CEO von THEnergy. „Zugleich scheint es aber, dass der niedrige Ölpreis die Umsetzung jüngst ein wenig bremst. Bergbauunternehmen erwarten von Anfang an deutliche Kosteneinsparungen.“ Die Kosteneinsparungen würden vor allem dann erzielt, wenn der Ölpreis wieder steigt. Davon geht Hillig aus und rät daher zu raschen intelligenten, antizyklischen Investitionsentscheidungen. Derzeit könnten die Unternehmen langfristige Stromabnahmeverträge zu günstigen Preisen abschließen, wenn die erneuerbaren Energien kurzfristig mit dem Preis für Dieselstrom gleichzögen. „Falls Bergbauunternehmen die Entscheidung hinausschieben, ist zu erwarten, dass sie bei dem dann höheren Ölpreis auch mehr für den Strom aus erneuerbaren Energien einen höheren Preis bezahlen müssen und zwar über die gesamte Vertragslaufzeit“, so die derzeitige Markteinschätzung von Thomas Hillig. (Sandra Enkhardt)

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