Solarworld, Heckert Solar und Yingli Green Energy vorne

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Die Befragten bei unserer Umfrage zur Qualität von Dachanlagen haben eine klare Präferenz. Bei der Frage, welche Modulmarken sie empfehlen, liegen Solarworld, Heckert Solar und Yingli Green Energy mit jeweils 10 Prozent vorne. Darauf folgen mit etwas Abstand Solarwatt, Trina (jeweils 6 Prozent), LG und REC (jeweils 5 Prozent). Jeder Antwortende konnte drei Marken angeben. Insgesamt waren 598 Angaben auswertbar.
In den Freifeldern konnten die Antwortenden darüber hinaus ihre Präferenzen näher begründen. Viele haben mehrere Aspekte genannt, sodass sich insgesamt 334 Angaben auswerten ließen. Rechnet man die Antworten „Qualität“ und „Zuverlässigkeit“ zusammen, werden diese Stichworte von 45 Prozent aller Antwortenden genannt. 36 Prozent nennen den Preis als Kriterium, wobei die Befragten oft explizit nicht den billigsten Preis aufführen, sondern das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Überraschen dürfte, dass 29 Prozent als Empfehlungsgrund das Herkunftsland Deutschland nennen. Installateure scheinen also gut damit zu fahren, ihren Kunden zu Modulen aus hiesiger Fertigung zu raten.
Wie zu erwarten, spielt auch die bisherige gute Erfahrung mit einem Hersteller mit 8 Prozent aller Nennungen eine beachtliche Rolle. Dass dieser Punkt nicht öfter genannt wird, dürfte mit daran liegen, dass bei einem Produkt mit einer Lebensdauer von über 20 Jahren die Experten kaum Erfahrungswerte bezüglich der Haltbarkeit haben.
In der Umfrage wurde zusätzlich direkt gefragt, wie wichtig einzelne direkt benannte Punkte für eine Empfehlung sind. Auch dort standen mit Qualität zusammenhängende Kriterien ganz vorne, darauf folgten Garantiebedingungen, der finanzielle Hintergrund eines Herstellers, die Marke und die Zertifikate (siehe auch pv magazine, November 2014: „Qualität ist keine Markenbotschaft“).
Zwei internationale Player und ein im deutschen Markt starkes Unternehmen
Bei den Modulmarken variieren die Gewinner naturgemäß von Umfrage zu Umfrage, je nachdem, wer jeweils daran teilnimmt. Das Bild, das aus der aktuellen Umfrage folgt, unterscheidet sich aber nicht so sehr von dem Bild aus der Installateursbefragung von Mühlhausen Marketing im letzten Herbst (siehe pv magazine, November 2014, Seite 56). Heckert Solar und Yingli Solar lagen auch damals vorne, Solarworld befand sich ebenfalls in der Spitzengruppe. Auch bei einer Umfrage von EuPD Research ergab sich ein ähnliches Ergebnis.
Am überraschendsten dürfte dabei der vordere Platz von Heckert Solar sein, gehört der Modulhersteller aus Sachsen doch nicht zu den international tätigen Schwergewichten. In Deutschland dürfte der Marktanteil jedoch – nimmt man die offiziellen Angaben zu Produktionsvolumen, die zu einem großen Teil in den heimischen Markt gehen – beträchtlich sein. Vertriebsleiter Michael Bönisch sieht einen Erfolgsgrund darin, dass Heckert Solar ein gut ausgebautes Vertriebsteam habe und es so einfacher sei, eine große Nähe zum Installateur zu halten. Es gelinge, gerade die Installateure mit kleinen und mittleren Volumen bis circa drei Megawatt an die Marke zu binden. Diese Installateure würden rund zwei Drittel der benötigten Module über Heckert Solar beziehen. Die Produktion in Chemnitz ist nach Aussage von Bönisch derzeit so ausgelastet, dass das Unternehmen aktuell eine Kapazitätserweiterung auf 240 Megawatt Jahreskapazität realisiert.
Umfrage des pv magazine in Zusammenarbeit mit DuPont
pv magazine hat die umfangreiche Umfrage zur Qualität von Dachanlagen zusammen mit DuPont im April und Mai durchgeführt (siehe pv magazine, Juni 2015, Seite 18) und die Qualitätsthemen auf einem Roundtable während der Intersolar Europe 2015 mit über 100 Teilnehmern diskutiert.
Die Umfrage ist zwar nicht repräsentativ. Doch ganz unerheblich sind die Einschätzungen der 211 Experten, die auf unsren Aufruf geantwortet haben, nicht: 161 sind Mitarbeiter von Unternehmen, die direkt mit dem Bau von Photovoltaikanlagen befasst sind, also Installateure, Planer oder EPC-Experten. Etwa 40 Prozent der Antworten stammen direkt von den Geschäftsführern oder Inhabern, etwas mehr als ein Drittel von den technischen Experten der Unternehmen, der Rest aus dem Einkauf und Vertrieb. (Michael Fuhs)

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