Bosch übernimmt US-Batteriehersteller SEEO

Teilen

Nach verschiedenen Medienberichten übernimmt Bosch den kalifornischen Lithium-Ionen-Speicherhersteller SEEO. Der Kauf umfasse das Intellectual Property (IP) sowie die Forschungsabteilung. Dies sei ein großer Wendepunkt für die Batterieindustrie, schreiben die Analysten von Lux Research zur Übernahme. Es sei der erste Kauf eines Entwicklers von Batterien durch einen großen Player aus dem Automobilbereich. Dies hebe die strategische Bedeutung von fortschrittlichen Energiespeichern für die automobile Wertschöpfungskette hervor. „Unter der Oberfläche jedoch gibt es doch einige Fallstricke, die einige Risiken im Zusammenhang mit der Akquisition für Bosch bergen“, sagt Cosmin Laslau, Analyst von Lux Research. Allerdings wollten die Unternehmen zunächst keine Einzelheiten zum Vertrag veröffentlichen. Ein Sprecher von Bosch erklärte auf Anfrage von pv magazine nur, dass es sich um eine strategische Anpassung des Produktportfolios handele.
Die SEEO-Übernahme komme zu einem kritischen Zeitpunkt für das fragile Start-up-Unternehmen aus den USA. Der Batteriehersteller versuche derzeit seine Technologie von Lithium-Eisenphosphat-Kathoden in Richtung Nickel-Kobald-Aluminium-Kathoden umzustellen, um damit einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu haben. Außerdem sei SEEO derzeit auf der Suche nach einem Joint Venture, um seine Produktionskapazitäten hochzufahren, heißt es bei Lux Research weiter. Je nach Höhe des Kaufpreises könne die Übernahme dennoch ein lohnenswerter Schritt für Bosch sein. Allerdings seien noch weitere Investitionen und Zeit in die SEEO-Technologie notwendig, bevor sie kommerziell nutzbar sei. Dennoch könnte die Übernahme durch Bosch auch den Beginn einer möglichen „Einkaufstour“ bei fortschrittlichen Batterieherstellern in den USA markieren, so die Analysten. (Sandra Enkhardt)

Lux Research Innovation Grid für Batteriehersteller in den USA. (Grafik: Lux Research)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Photovoltaik „Made in Europe“ mit chinesischen Partnern – was ist der Stand bei Enpal?
02 Dezember 2024 Henning Rath arbeitet für Enpal in China und ist dafür verantwortlich, dass Module und andere Komponenten in hoher Qualität und ausreichender Menge ei...