Solland Solar meldet Insolvenz an

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Bereits seit ein paar Wochen gibt es in niederländischen Medien Berichte über eine bevorstehende Insolvenz von Solland Solar. Der Photovoltaik-Hersteller ist eine Tochter der Pufin Power Group mit Sitz in Maastricht. Vergangenene Woche nun hat das Gericht in Limburg Dominique Roomberg als Verwalter bestellt, der bei der Restrukturierung der Schuldverschreibungen unterstützend tätig sein soll. Das Gericht reagierte damit auf einen Antrag der Gewerkschaft, die diesen stellvertretend für die 80 Beschäftigten von Solland Solar stellte. Der Ausfall von Zahlungen zu vereinbarten Zeitpunkten würde demnach in einem Insolvenzantrag münden. Dies scheint nun genau passiert zu sein.

Im Juli 2015 hatte das niederländische „Solar-Magazin“ berichtet, dass es unter den Mitarbeitern von Solland Solar, die seit mehreren Wochen keinen Lohn erhalten hätten, die Angst vor einer Insolvenz umgehe. Solland Solar war 2011 und 2013 von verschiedenen Investoren gekauft worden. Die Zell- und Modulfertigung in Heerlen übernahm die Pufin Power Group. Im Juni 2013 schlossen Pufin und Eurener schließlich eine Partnerschaft für eine 100-prozentige europäische Modulproduktion.

Mit dem Ausbau der eigenen Kapazitäten wollte Solland Solar eigentlich von der derzeit geltenden Anti-Dumpingpolitik in der EU und den USA gegenüber der chinesischen Konkurrenz profitieren. Erst im Juli kündigte die Pufin Power Group an, an Trina Solar polykristalline Solarzellen mit mehr als 200 Megawatt aus der niederländischen Fertigung liefern zu wollen. Der Liefervertrag hatte zunächst eine Laufzeit bis Juli 2016 mit der Option für eine Verlängerung. Zudem wollte die Pufin Group unter der Marke Solland Solar im September die Zellfertigung im italienischen Meran im September starten. Diese Fabrik war zuvor von MEMC/Sunedison übernommen worden, die in dem Werk Polysilizium produzierten.
Nachfragen von pv magazine bei Solland Solar und Trina Solar blieben zunächst unbeantwortet. (Shamsiah Ali-Oettinger, übersetzt von Sandra Enkhardt)

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