Qualität in der Montage

Teilen

zu Foto 1:

Inzwischen ist es hier wieder grün. Doch diese Anlage ist vermutlich unter der Last des Schnees zusammengebrochen, erklärt Hans Urban, stellvertretender Geschäftsführer des Montagesystemherstellers Schletter. „Eventuell haben sich dabei sogar die Fundamente abgesenkt.“ Er vermutet, dass dieses System falsch ausgelegt war. Gerade in Regionen mit hohen Schneelasten beobachte er das öfter. Normalerweise wird die Belastung, der ein System standhalten muss, nach der Schneelastzone des Ortes und der Höhe über dem Meeresspiegel errechnet. Diese Auslegung reicht dann aus, damit ein System die statistisch wahrscheinlichen Wetterereignisse aushält. Allerdings, so Urban, sind Extremereignisse, die statistisch nur alle 50  Jahre auftreten, damit nicht erfasst. Es kann also durchaus möglich sein, dass in der anvisierten Lebensdauer einer Solaranlage von 20 bis 30 Jahren ein solches Ereignis auftritt.

zu Foto 2:

Ein klassischer Montagefehler bei einer Dachmontage. Hier hat der Installateur den Dachhaken nicht über dem Sparren gesetzt, so dass die Schrauben an der falschen Stelle sind. Dadurch kann der Dachhaken nicht das Gewicht tragen, das er nach den Auslegungen der klassischen Simulationssoftware tragen müsste. Solch einen Fehler kann man vermeiden, indem man bei der Montage den Dachhaken mit einem Seitenausleger vom Sparren weg verschiebt und die Grundplatte so am Sparren befestigen kann. Allerdings reduziert auch ein Seitenausleger die Belastbarkeit. Besser ist es, sich von einem Auslegungsprogramm unter Berücksichtigiung der Sparrenabstände die richtigen Positionen ausrechnen zu lassen. Findet man solch eine Installation, muss nach Anraten des Sachverständigen Norbert Dressel von Sun-Consult der Dachhaken ausgebaut und neu installiert werden. Das sei unerlässlich.

zu Foto 3:

Hier kommen ziemlich viele Fehler zusammen. Die Grundplatte liegt nicht auf dem Sparren auf. Damit hat der Dachhaken „null Tragfähigkeit“, sagt Hans Urban, stellvertretender Geschäftsführer von Schletter. Zusätzlich reduziert es die Tragfähigkeit, dass der Dachhaken so weit seitlich versetzt angebracht wurde. Außerdem besteht keine Lücke zwischen dem Dachhaken und dem Dachziegel, über dem er durchgeführt ist. Wenn dieser Dachhaken belastet wird, bricht sofort der Ziegel. Wenn man solch eine Installation antrifft, kann man nur neu montieren. Um die Grundplatte erhöht über dem Sparren montieren zu können, muss man sie mit Platten unterfüttern. Diese sind in der Regel aber nur einige Millimeter dick. Das auf dem Bild gezeigte Dach hat eine Sondereindeckung. Hier bräuchte man eine einige Zentimeter hohe Unterfütterung. Dafür gibt es spezielle Dachhaken. „Die exzentrische Montage hat noch einen anderen Effekt“, sagt Hans Urban. Die großen Grundplatten mancher Dachhaken verleiteten dazu, so zu installieren. Allerdings müsse der Installateur dann auch bedenken, dass bauaufsichtliche Zulassungen für Dachhaken oft nur für die zentrische Montage erteilt würden.

zu Foto 4:

Hier ist nicht nur ein Montagefehler zu sehen, hier ist die gesamte Montage schlampig. Der Installateur hat versucht, die Höhenunterschiede auf dem Dach mit Holzkeilen auszugleichen. Das ist der falsche Weg. In solch einem Fall hilft leider keine Ausbesserung. Der Sachverständige Norbert Dressel empfiehlt, die Module zu entfernen und dann neu entsprechend einer statischen Auslegung zu installieren.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.