Monitoringbericht 2014: Versorgungsqualität auf konstant hohem Niveau

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Nach Aussage von Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, haben sich die Wettbewerbsverhältnisse auf den deutschen Strommärkten im vergangenen Jahr weiter verbessert. Der Marktanteil der vier großen Anbieter Eon, RWE, EnBW und Vattenfall habe sich weiter verringert, um sechs Prozentpunkte auf rund 67 Prozent Anteil an der konventionellen Stromerzeugung. Stromkunden würden vermehrt die Möglichkeit zur freien Wahl des Stromanbieters nutzen, sowohl im Industrie- und Gewerbebereich als auch bei den Privathaushalten, was sich für die Stromkunden preisdämpfend auswirke.
Auch die aktuelle EEG-Novelle sorgt nach Einschätzung von Mundt für fallende Strompreise, weil sie im Bereich der erneuerbaren Energien die „Weichen für mehr Wettbewerb“ stelle. Einen Beleg hierfür bleibt er allerdings schuldig, da die Entwicklung seit August 2014 nicht in den Betrachtungszeitraum des Berichts fällt.
Der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann sagt, dass die Energiewende im Erzeugungsbereich schnell voran schreite, insbesondere der Anteil erneuerbarer Energien sei weiter gestiegen. Laut Bericht betrug der Zuwachs von Erzeugungsanlagen mit erneuerbaren Energieträgern im Jahr 2013 rund 6,7 Gigawatt. Davon macht die Solarenergie 3,3 Gigawatt aus, die Onshore-Windkraft 2,9 Gigawatt. Der Zuwachs an Erzeugungsanlagen mit konventionellen Energieträgern betrug im Jahr 2013 nur 1,6 Gigawatt.
Insgesamt waren damit zum 31. Dezember 2013 installierte Erzeugungskapazitäten von 188,1 Gigawatt in Deutschland vorhanden. Hiervon machen die nicht erneuerbaren Energieträger 105 Gigawatt aus, die Erneuerbaren rund  83,1 Gigawatt. Die Stromerzeugung aus Braunkohle stieg im Jahr 2013 um 5,1 Prozent, aus Steinkohle um 5,6 Prozent. Die Erzeugung aus Erdgas nahm um 12,4 Prozent ab, die Erzeugung aus Kernenergie nur um 2,2 Prozent. Damit stieg die Stromerzeugung aus nicht erneuerbaren Energieträgern im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent, die aus erneuerbaren Energien stieg um knapp 6 Prozent. Insgesamt wurde so rund 2,4 Prozent mehr Strom erzeugt als im Jahr 2012.
Versorgungssicherheit und Netze
Der für die Mittel- und Niederspannung ermittelte Wert der mittleren Nichtverfügbarkeit sank von 15,91 Minuten (2012) auf 15,32 Minuten (2013). „Die Versorgungsqualität hält sich somit im Kalenderjahr 2013 auf konstant hohem Niveau“, heißt es im Monitoringbericht. Für das Winterhalbjahr 2013/2014 lag der Bedarf an Reservekraftwerkskapazitäten zur Sicherung der Versorgungssicherheit bei 2,5 Gigawatt. Allerdings kam es im vergangenen Winter zu keinem Einsatz dieser Reservekraftwerke.
Für den Netzausbau legt der Bericht unter anderem die im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) festgeschriebenen 1887 Kilometer neuzubauenden Leitungen zugrunde. Davon seien bisher nur 438 Kilometer realisiert. Netzagentur-Präsident Homann sieht hier Nachholbedarf, da der Ausbau „noch immer nicht mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien Schritt halten“ könne. Netzbetreiber hätten 2013 verstärkt Maßnahmen zur Wahrung der Netz- und Systemstabilität tätigen müssen. (Mirco Sieg)

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