In den vergangenen Tagen und Wochen gab es immer wieder Diskussionen und Forderungen, dass Deutschland nicht zuletzt aus Klimaschutzgründen schnell aus der Kohleverstromung aussteigen sollte. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ließ nach Medienberichten sogar seine Beamten bereits prüfen, ob nicht Kohlekraftwerke rasch vom Netz genommen werden könnten. Nun will der SPD-Chef diese Entscheidung wohl doch den Energiekonzernen überlassen. "Wir müssen endlich Schluss machen mit den Illusionen in der deutschen Energiepolitik", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aus einem Positionspapier von Gabriel. Aus seiner Sicht könne Deutschland nicht zeitgleich aus der Atomkraft und der Kohleverstromung aussteigen. Dies begründet Gabriel mit dem gern genommenen Argumenten: explodierende Stromkosten, Versorgungsunsicherheit und die drohende Abwanderung großer Teile der Industrie. Kohle- und Gaskraftwerke würden auf längere Sicht noch als „Rückdeckung der Energiewende“ benötigt, wenn die Photovoltaik- und Windkraftanlagen nicht genügend Strom produzierten.
Mit Blick auf die Energieversorger Eon, RWE und Vattenfall schreibt Gabriel in seinem Positionspapier: "Ich bin allerdings sicher, dass die Frage, welche Kraftwerke am Netz bleiben und welche stillgelegt werden, die Unternehmen entscheiden sollen und nicht der Staat." Zugleich spricht sich Gabriel der Reuters-Meldung zufolge dafür aus, die Emissionszertifikate zu verknappen. Die Wiederbelebung des Emissionshandels sei der richtige Weg, um beim Klimaschutz voranzukommen.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatte sich zuletzt ebenfalls dafür ausgesprochen, einen Teil der deutschen Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Nach derzeitigem Stand droht Deutschland sein Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, zu verfehlen. Die Umweltorganisation Greenpeace hatte Gabriel zudem aufgeforderten, einen verbindlichen Plan für den Kohleausstieg vorzulegen. (Sandra Enkhardt)
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.