Produktübersicht Monitoringsysteme: Überwachung wird intelligenter

Teilen

Die Anforderungen an ein Monitoringsystem können von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein, abhängig unter anderem von Anlagengröße und -design sowie dem Standort der Anlage. In unserer Marktübersicht haben viele Hersteller angegeben, dass ihre Systeme für alle Anlagengrößen geeignet seien. Peter Papendorf, Geschäftsführer von Papendorf Software Engineering, hat die Redaktion von pv magazine bei der Erstellung der Marktübersicht beraten. Er meint, dass die Abstufung zwischen klein und groß in der Praxis schwer zu definieren ist. Es handele sich dabei vor allem um ökonomische Überlegungen, wie viel Aufwand man zu treiben bereit ist. Bei großen Anlagen seien Ertragseinbußen durch Schäden absolut gesehen signifikanter. Daher sei hier zum Beispiel insbesondere die zeitnahe Informationsübertragung sehr wichtig. Mehr dazu finden Sie im Artikel „Photovoltaik unter Kontrolle“ von Christian Leers und Peter Papendorf in der aktuellen Ausgabe von pv magazine Deutschland.

Bei kleinen Anlagen kann man laut Papendorf zudem in der Regel davon ausgehen, dass der Betreiber kein Spezialist ist, der Fehlerursachen selbst identifizieren und beheben kann. Daher sollte ein Monitoringsystem in diesem Fall abstraktere und lösungsorientierte Informationen geben. Detaildaten helfen hier unter Umständen nicht viel. Der Betreiber einer Kleinanlage müsse oft nur wissen, ob alles  im grünen Bereich ist, was mit der Photovoltaikanlage verdient beziehungsweise gespart wurde und ob eventuell ein Fachmann gerufen werden muss. Was die technischen Funktionen des Monitorings angeht, könne man bei Kleinanlagen aber im Grunde keine Abstriche machen, da diese alle wesentlichen Komponenten umfassen, die auch bei großen Anlagen vorhanden sind.

Im Artikel „Kosten und Nutzen der Überwachung“ aus der aktuellen Ausgabe von pv magazine Deutschland erklärt Manfred Bächler, Geschäftsführer der Pervorm GmbH, wie viel das PV-Monitoring pro installiertem Kilowattpeak kosten darf, damit sich der finanzielle Aufwand noch rechnet. Vor allem die stark gesunkene EEG-Vergütung stellt die Anlagenüberwachung laut Bächler vor Herausforderungen. Da die Betriebsführungskosten und die Kosten für die Datenübertragung oder die Jahreswartung nicht analog zur Einspeisevergütung fallen, steigt der prozentuale Anteil, der zur Deckung der Betriebsführungskosten notwendig ist. Bei angenommenen Betriebskosten von vier Euro pro Kilowattpeak und Jahr steige der Kostenanteil für das Monitoring bei einer Einspeisevergütung von 13 Cent auf drei Prozent der Einnahmen im Vergleich zu einem Prozent der Einnahmen bei einer Einspeisevergütung von 40 Cent. Insgesamt sollten die Kosten für die Anlagenüberwachung laut Bächler maximal bei zehn Euro pro Kilowattpeak und Jahr liegen. Je nach Anlagentyp müsse dafür aber sehr effizient gearbeitet werden.

Ob ein Monitoringsystem direkt in den Wechselrichter integriert ist oder ob es sich um ein externes Gerät handelt, ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal. Integrierte Lösungen werden vor allem von Wechselrichterherstellern angeboten. Externe Geräte werden sowohl von Wechselrichterherstellern als auch von unabhängigen Herstellern angeboten. Zum Teil zeigt sich, dass bei externen Geräten mehr Funktionen zur Verfügung stehen als bei den integrierten Varianten. Verallgemeinern lässt sich dies allerdings nicht.

Was den Funktionsumfang von Monitoring-Systemen angeht, scheint sich zudem ein Trend abzuzeichnen. In den Anfangszeiten des Photovoltaik-Monitorings stand vor allem die Erfassung und Visualisierung der Anlagendaten im Mittelpunkt. Mit einer wachsenden Bedeutung des Eigenverbrauchs von Solarstrom werden heutzutage aber auch weitere Funktionen interessant. Viele Hersteller erweitern das klassische Monitoring zum Beispiel um Energiemanagementfunktionen auf Haushaltsebene. Dabei berücksichtigen einige Geräte in unserer Produktübersicht auch schon Wetter- beziehungsweise Ertragsprognosen. Auch die Einbindung von Speichersystemen scheint eine Funktion zu sein, die in Zukunft bei mehr Monitoring-Systemen zu finden sein wird. (Mirco Sieg)

Zur pv magazineProduktdatenbank Monitoring-Systeme Zum Artikel „Photovoltaik unter Kontrolle“ zur Marktübersicht Monitoring-Systeme in der Juniausgabe

Zum Artikel „Kosten und Nutzen der Überwachung“, in dem es darum geht, was ein Monitoring-System pro installiertem Kilowattpeak kosten darf, damit sich der finanzielle Aufwand noch rechnet.

Werden SieAbonnent von pv magazine Deutschland und erhalten Sie gleichzeitig für ein Jahr gratis den Gold-Status auf PV-Log im Wert von 60 Euro.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.