LDK Solar konnte Insolvenz von Sunways nicht verhindern

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Das Amtsgericht Konstanz hat am Freitag nach einem entsprechenden Antrag des Vorstands die vorläufigen Insolvenzverfahren gegen die Sunways AG und die Tochter Sunways Production GmbH wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter beriefen die Richter wie schon im Vorjahr den Rechtsanwalt Thorsten Schleich. Auch wenn ich schon einmal bei Sunways als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt war, das Unternehmen also kenne, muss ich mir zunächst ein aktuelles Bild der Lage verschaffen“, erklärte er. Die Gehälter der Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für die Monate Februar, März und April gesichert. Aktuell beschäftige die Sunways Gruppe noch 110 Mitarbeiter, teilte das Photovoltaik-Unternehmen weiter mit.
Ziel von Schleich sei es, dass vorläufige Insolvenzverfahren bis Ende April abzuschließen. Der Sunways-Vorstand will das Photovoltaik-Unternehmen als börsennotierte Gesellschaft erhalten. Voraussetzung dafür sei ein Vergleich mit den Gläubigern und ein tragfähiges Sanierungskonzept, das eine finanzielle Restrukturierung vorsehe. „Wir haben vor diesem Hintergrund bereits Gespräche mit potenziellen Investoren begonnen und werden diese fortsetzen“, sagte Sunways-Vorstandschef Hoong Khoeng Cheong. In Kürze werde zudem ein vorläufiger Gläubigerausschuss gebildet.

Sunways gehört mehrheitlich zur chinesischen LDK Solar Gruppe, die 2012 bei dem deutschen Photovoltaik-Hersteller eingestiegen war. Die börsennotierte Holdinggesellschaft der LDK Solar Gruppe hatte vor rund einem Monat auf den Caymans – wo sie ins das Handelsregister eingetragen ist – ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt.Dabei geht es um eine Lösung der noch nicht zurückgezahlten Schuldverschreibungen, die LDK Solar in den USA ausgegeben hatte. Bereits mehrfach hatte LDK Solar zuvor einen Aufschub seiner Gläubiger erhalten. Nach Angaben von LDK Solar soll das vorläufie Verfahren aber keine Auswirkungen auf die Aktivitäten der Tochtergesellschaften in China haben. Die chinesischen Banken unterstützten zudem die Einsungsbemühungen mit den Gläubigern zur Ablösung der Schuldverschreibungen im Ausland, hieß es es dazu. „Die Sunways AG ist selbst keine direkte Tochtergesellschaft der Holding auf den Cayman Islands, sondern hat chinesische Muttergesellschaften. Wir sind daher davon ausgegangen, dass das von LDK Solar beantragte Verfahren nur geringe Auswirkungen für das Unternehmen, seine Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten haben wird. In der Zwischenzeit konnte jedoch die Zahlungsunfähigkeit auch nicht mit Hilfe der LDK Solar verhindert werden“, sagte eine Sunways-Sprecherin auf Anfrage von pv magazine. (Sandra Enkhardt)

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