Organische Photovoltaik mit 8,4 Prozent Wirkungsgrad

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Nach Einschätzung des Forschungsunternehmens Imec ist der neue Wirkungsgradrekord von 8,4 Prozent ein wichtiger Schritt um organische Photovoltaik konkurrenzfähig zu herkömmlicher Dünnschicht-Photovoltaik zu machen. Laut Unternehmen waren vor allem zwei Innovationen für die Steigerung des Wirkungsgrades verantwortlich: Erstens, die Verwendung eines Fulleren-freien Akzeptor-Materials, das hohe Spannungen und ein günstiges Absorptionsspektrum ermöglicht. Zweitens habe die Entwicklung einer mehrschichtigen Struktur aus aktiven Halbleiterschichten mit unterschiedlichen Absorptionsspektren zum Anstieg der Umwandlungseffizienz beigetragen.
Bisher wurden für organische Solarzellen laut Imec vor allem Fullerene als Akzeptormaterial eingesetzt, weil sie Elektronen gut aufnehmen können und zudem eine hohe Beweglichkeit der Elektronen ermöglichen. Das Absorptionsspektrum der Fullerene habe aber nur eine geringe Überlappung mit dem Spektrum des Sonnenlichts, wodurch die erzeugte Spannung limitiert wird. Imec hat nach eigenen Angaben nun zwei Fulleren-freie Materialien entwickelt, die im Vergleich zu herkömmlicher organischer Photovoltaik eine höhere Spannung erlauben. Die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Arbeitsgruppe Organic Electronics Energy (OEE) gegründet
Unter dem Dach der OE-A (Organic and Printed Electronics Association), einer Arbeitsgemeinschaft im VDMA, haben Unternehmen aus dem Bereich der organischen Elektronik die neue Arbeitsgruppe Organic Electronics Energy (OEE) gestartet. „Wir sehen jetzt den Markteintritt der organischen Photovoltaik“, sagt Dr. Stephan Kirchmeyer, Vorstandsvorsitzender der OE-A. Die Gruppe habe es sich zum Ziel gesetzt, den Informationsaustausch zu fördern, die Interessen der beteiligten Unternehmen und Institute zu bündeln und an der Entwicklung von Standards für diese neue Technologie mitzuarbeiten.
Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Arbeitsgruppe OEE gehören Hersteller wie Amor Group (Frankreich), Belectric OPV (Deutschland), DisaSolar (Frankreich), Eight19 (Großbritannien), Heliatek (Deutschland) und Mekoprint (Dänemark). Es sind aber auch Forschungsinstitute wie VTT (Finnland), Holst Centre (Niederlande) und CSEM (Schweiz) sowie CEA (Frankreich) beteiligt. (Mirco Sieg)

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