SAG Solarstrom sucht strategischen Investor

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Die SAG Solarstrom AG hat die internationale Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants beauftragt, einen nationalen und internationalen Investorenprozess anzustoßen und zu begleiten. Die Beauftragung sei in Abstimmung mit dem vorläufigen Sachwalter Jörg Nerlich und dem vorläufigen Gläubigerausschuss erfolgt, teilte das Photovoltaik-Unternehmen mit, dass sich in einem sogenannten Schutzschirmverfahren befindet. Ziel sei es, einen strategischen Investor zu finden, der die Gesellschaft möglichst in ihrer jetzigen Struktur fortführe. Das "Vier-Säulen-Geschäftsmodell hat sich grundsätzlich bewährt", sagte SAG Solarstrom-Vorstandschef Karl Kuhlmann.
Parallel zur Investorensuche erarbeite SAG Solarstrom derzeit ein Restrukturierungskonzept. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang März vorliegen, wie es weiter hieß. Derzeit würden eine Reihe von Optionen geprüft. Das operative Geschäft laufe derzeit weiter. Einschränkungen gebe es allerdings beim Neugeschäft im Anlagenbau. Dies gelte auch für die Tochtergesellschaften, die sich ebenfalls im Schutzschirmverfahren befänden.

Das Photovoltaik-Unternehmen aus Freiburg hatte wenige Tage vor Weihnachten beim Amtsgericht Freiburg einen Insolvenzantrag gestellt und auch für die Tochtergesellschaften SAG Solarstrom Vertriebsgesellschaft mbH und SAG Technik GmbH die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. Mittlerweile ist auch die italienische Tochtergesellschaft in einem involvenzrechtliche geregeltem Vergleichsverfahren. Ende Januar schließlich meldete auch die britische Tochter SAG Solar UK die Zahlungsunfähigkeit an.

Hintergrund für die Anmeldung des Schutzschirmverfahrens der SAG Solarstrom war, dass die seit Mitte November laufenden Refinanzierungsgespräche mit Banken, Finanzdienstleistern, weiteren Gläubigern sowie Investoren gescheitert waren. Die Verhandlungen waren angesichts des erwarteten operativen Verlusts für das laufende Geschäftsjahr sowie dem nicht zeitgerecht erfolgten Mittelzufluss von insgesamt mehr als 20 Millionen Euro notwendig geworden, teilte das Photovoltaik-Unternehmen mit. SAG Solarstrom sah keine Möglichkeit, das Unternehmen kurzfristig außerhalb eines Insolvenzverfahrens zu sanieren. (Sandra Enkhardt)

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