Ausbau der Erneuerbaren bremst CO2-Ausstoß

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Im Jahr 2012 sind die globalen Kohlendioxid (CO2)-Emissionen erneut auf einen Rekordwert gestiegen. Insgesamt sind 34,43 Milliarden Tonnen CO2 nach Angaben des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in die Athmosphäre geblasen worden. Es sei das dritte Jahr in Folge ein Rekordwert und ein um mehr als 50 Prozent höhere Werk als 1990. Größter Luftverschmutzer im vergangenen Jahr war demnach China mit 9,1 Milliarden Tonnen CO2 vor den USA mit 5,8 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen. Deutschland liegt weltweit weiterhin auf Rang sechs mit 816 Tonnen, wie das IWR mitteilte. Auch hierzulande seien die Emissionen gestiegen, 2011 lagen sie noch bei 804 Millionen Tonnen CO2.

Trotz des weiteren Anstiegs gibt es auch gute Nachrichten. „Die Nutzung von Schiefergas in den USA und der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien haben den globalen CO2-Anstieg im Jahr 2012 deutlich gebremst“, sagte IWR-Direktor Norbert Allnoch. Ohne diese Effekte läge der CO2-Anstieg nochmal 400 – 500 Millionen Tonnen höher. China sei zwar auf der einen Seite der größte Emittent, zum anderen investiere das Land mit rund 70 Milliarden Euro auch das meiste Geld in erneuerbare Energien. In dieser Statistik folgten im vergangenen Jahr die USA mit 25 Milliarden Euro vor Deutschland mit 20 Milliarden Euro und Italien mit elf Milliarden Euro.

Der IWR plädierte vor diesem Hintergrund auch für einen Paradigmenwechsel. „Ein erfolgreicher Klimaschutz braucht einen globalen Investitions-Wettbewerb um grüne Techniken und kein endloses politisches Ringen um CO2-Obergrenzen“, sagte Allnoch. Sein Institut habe 2009 den CERINA-Plan (CO2-Emissions and Renewable Investment Action Plan) entwickelt, der eine Kopplung von grünen Investitionen an den CO2-Ausstoß eines Landes vorsieht und die zur Stabilisierung der weltweiten Emissionen notwendigen globalen Investitionszahlen je Land angibt.

Erste Zeichen für Reform des Emissionshandel

Ein funktionierender Emissionshandel könnte sich helfen, einen weiteren Anstieg zu verhindern. Einen ersten Schritt haben die EU-Mitgliedsstaaten am Freitag dafür getan. Sie stimmten für Verhandlungen mit dem EU-Parlament über eine zeitweise Verknappung der Zertifikate. Die Bundesregierung habe nun dem sogenannten Backloading zugestimmt und damit den Weg für die Verhandlungen freigemacht. Bundesumweltminister Peter Altmaier begrüßte die Entscheidung. Der Backloading-Vorschlag sieht vor, insgesamt 900 Millionen Zertifikate aus der Auktionierung der kommenden Jahre nach 2019 und 2020 zu verschieben, wie es aus dem Umweltministerium weiter hieß. Damit solle kurzfristig auf die enormen Überschüsse an Zertifikaten reagiert werden, die zum Ende des Jahres 2012 aufgelaufen waren. Grund seien vor allem die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die umfangreiche Nutzung von Zertifikaten aus internationalen Klimaschutzprojekten. Selbst der BDEW bezeichnete die Zustimmung der Bundesregierung als „längst überfälligen Schritt“ und „erste sinnvolle Maßnahme zur Stabilisierung des CO2-Handels“. (Sandra Enkhardt)

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