Klage gegen Solarworld-Rettungspläne

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Gegen die bei der Aktionärsversammlung am 9. August beschlossenen Rettungspläne für den angeschlagenen Photovoltaik-Konzern Solarworld ist mindestens eine Anfechtungsklage eingegangen. Sowohl das Unternehmen als auch das zuständige Landgericht Bonn haben entsprechende Medienberichte vom Freitag bestätigt. Demnach geht der als „Berufskläger“ und „Vorstandsschreck“ bekannte Kölner Investor Karl-Walter Freitag gegen das geplante Restrukturierungskonzept vor. Da die Klage Solarworld zufolge dem Unternehmen noch nicht vorliegt, kann Solarworld deren Inhalt jedoch nicht kommentieren.
„Die geplante Kapitalerhöhung ist für die Altaktionäre unfair und unausgewogen“, sagte Freitag dem Handelsblatt (Montagausgabe). Er kritisiert, dass die bisherigen Aktionäre von der Kapitalerhöhung ausgeschlossen seien und kein Bezugsrecht hätten. Es sei „eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, dass die Altaktionäre auf fünf Prozent des Aktienkapitals zusammengeprügelt werden“, so Freitag weiter.
Bereits nach der jüngsten Aktionärsversammlung hatte Solarworld geäußert, mit Anfechtungsklagen gegen die gefassten Beschlüsse zu rechnen. Gleichzeitig hatte das Photovoltaik-Unternehmen angekündigt, dass die Rettungsaktion in diesem Fall bis Februar 2014 dauern könnte, da Anfechtungsklagen für die Sanierungspläne für den von der Insolvenz bedrohten Konzern aufschiebende Wirkung haben können. Mit Hinweis auf die drohende Insolvenz kann Solarworld jetzt allerdings in einem Eilverfahren eine gerichtliche Bestätigung der Beschlüsse anstreben. Eine andere Möglichkeit ist eine außergerichtliche Einigung mit den Klägern.
Die angestrebte Restrukturierung der Finanzverbindlichkeiten sieht vor, das Grundkapital des Photovoltaik-Herstellers im Verhältnis von 150 zu 1 abzuwerten. In der Folge soll dann eine Kapitalherabsetzung durch Zusammenlegung der Aktien erfolgen und das Grundkapital entsprechend von 111.720.000 Euro auf 744.800 Euro reduziert werden. Dann soll es eine Sachkapitalerhöhung um 14.151.200 Euro durch die Ausgabe neuer Stammaktien geben, die ausschließlich an die Gläubiger gehen sollen. Die Alt-Aktionären hätten danach nur noch einen Anteil von etwa fünf Prozent an Solarworld. (Petra Hannen)

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