In einem Interview mit der Rheinischen Post (Montagsausgabe) äußert sich Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), kritisch gegenüber der Förderung von Solarstrom und Onshore-Windkraft an den Küsten. Es sei heute auch ohne Förderung attraktiv, eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren. Daher müsse geprüft werden, ob die derzeitigen Fördersätze für Solarenergie nicht noch schneller als geplant gesenkt werden können. An den Küsten gebe es außerdem „so viel Wind, dass auch die Fördersätze für Windanlagen dort verringert werden können.“
Als Grund für die Attacke gegen die Förderung von Solar- und Windenergie nennt Müller die aus ihrer Sicht zu hohen Kosten und eine Gefährdung der Versorgungssicherheit. Ungerechtigkeit sieht sie vor allem gegenüber Menschen, „die sich selbst keine Solar-Anlage aufs Dach setzen können, die aber die EEG-Umlage bezahlen müssen, also zum Beispiel die Mieter.“ Bei der Förderung von Offshore-Windparks sieht Müller allerdings offenbar keine Probleme, obwohl von dieser tatsächlich nur Großinvestoren profitieren können.
Um die Energiewende bezahlbar zu machen, empfiehlt die Cheflobbyistin des BDEW eine Pflicht zur Direktvermarktung für Ökostrom-Produzenten. Außerdem hofft sie auf die Förderung von billigem Schiefergas durch sogenanntes Fracking, das in Deutschland aufgrund seiner unvorhersehbaren Umweltfolgen umstritten ist. In den USA gebe es durch das Fracking einen „dramatischen Preisverfall bei Gas und Kohle“, sagt Müller. Daher fordert sie, das Klimaschutzziel für 2030 anzupassen, damit Investoren Sicherheiten und Anreize für „die nötigen Investitionen in Klimaschutztechnologien“ bekämen. (Mirco Sieg)
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