Gerüchte beflügeln Solarworld-Aktie

Teilen

Die Solarworld AG verhandelt derzeit mit den Banken über eine Neuordnung seiner Schulden. Am Dienstagvormittag sorgten Gerüchte, dass das Emirat Katar einen dreistelligen Millionenbetrag in den deutschen Photovoltaik-Hersteller investieren wolle, für ein kurzzeitiges Kursfeuerwerk der Aktie. Die Papiere stiegen bis auf 0,923 Euro je Stück, verloren danach aber wieder, blieben aber auch im Mittag noch im Plus. Gestartet war der Aktienkurs am Dienstag bei 0,862 Euro.
2010 hatte Solarworld eine Vereinbarung mit dem Emirat Katar über den Bau einer Silizium-Fabrik in dem Wüstenstaat geschlossen. Die Kosten für das Werk mit einer Produktionskapazität  von 8000 Tonnen pro Jahr liegen bei rund einer Milliarde Euro, wie „Der Aktionär“ berichtet. Unklar sei aber, wie hoch der Anteil Solarworlds an den Investitionskosten sei und ob der Photovoltaik-Hersteller diese noch stemmen könne angesichts seiner Finanzlage. Es sei auch denkbar, dass es sich bei der Finanzhilfe auch nur um die Aufstockung der Investitionen des Emirats Katar an der gemeinsamen Fabrik handele, heißt es in dem Bericht weiter. Dies würde die Probleme von Solarworld aber nicht lösen. Eine direkte Beteiligung des Emirats an dem deutschen Photovoltaik-Hersteller sei hingegen eher unwahrscheinlich.
Ein Kommentar von Solarworld zu den Gerüchten war zunächst nicht zu bekommen. Mitte März hatte der Bonner Konzern aufgrund der laufenden Verhandlungen mit den Gläubigern die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2012 verschoben. Damals verkündete Solarworld, dass der Vorstand derzeit mit der Görg Rechtsanwälte und der Investmentbank Houlihan Lokey an einem Restrukturierungskonzept arbeite.
Ende Januar hatte Solarworld gravierende Einschnitte angekündigt. Die Ertrags- und Finanzplanung für die kommenden Jahre sollte extern geprüft werden. In der Folge soll eine Umschuldung der ausgegebenen Anleihen und Darlehen erreicht werden. Einhergehend mit der finanzwirtschaftlichen Restrukturierung kündigte Solarworld auch Maßnahmen operativer Art an. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Frankreich senkt Einspeisetarife für Photovoltaik-Anlagen bis zu 500 Kilowatt weiter ab
25 Juli 2024 Mit der Anwendung des Notfalldegressionskoeffizienten verzeichnen die Fördersätze in den Segmenten bis 500 Kilowatt im dritten Quartal einen weiteren...