Suntech schließt US-Werk

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Die Suntech Power Holdings Co., Ltd. hat für den 3. April die Schließung seines Modulwerks in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona angekündigt. 43 Mitarbeiter seien von der Entscheidung betroffen, teilte der chinesische Photovoltaik-Hersteller mit. Grund für die Stilllegung der Produktion seien die von der US-Regierung verhängten Strafzölle für Solarzellen und Aluminum-Rahmen aus China, die die Produktionskosten in die Höhe trieben. Auf der anderen Seite spielten auch die Überkapazitäten, die weltweit für Photovoltaik-Produkte bestehen, eine wesentliche Rolle für die Entscheidung von Suntech. Die Schließung des US-Werks sei auch im Zusammenhang mit der umfassenden Restrukturierung bei dem chinesischen Photovoltaik-Hersteller zu sehen. Dabei gehe es darum, die weltweiten Produktionskapazitäten zu rationalisieren und die Kosten um 20 Prozent in diesem Jahr zu senken, hieß es weiter.
Anfang November hatte die Internationale Handelkommission der USA einen individuellen Strafzoll in Höhe von 35,97 Prozent für Einfuhren von Solarzellen, Wafern und Modulen von Suntech beschlossen. Bereits 2011 hatte die US-Regierung die Importe von Aluminium-Rahmen aus China mit Strafzöllen belegt. Daher sei die Produktion für Suntech in den USA zu kostenintensiv.  Bereits im November 2012 hatte der chinesische Photovoltaik-Hersteller die jährlichen Produktionskapazitäten in dem US-Werk von 50 auf 15 Megawatt zurückgefahren.
Erst am Montag gab es einen Medienbericht, wonach die Tochtergesellschaft Wuxi Suntech Power Co. in den kommenden Tagen Gläubigerschutz beantragen könnte. Nach der Insolvenz der Suntech-Tochter soll dem Bericht zufolge das staatliche Unternehmen Wuxi Guolian Development  Group bei der Wuxi Suntech Power einsteigen und die Restrukturierung übernehmen. Ein Suntech-Sprecher lehnte einen Kommentar dazu ab. Kurz danach verkündete der chinesische Photovoltaik-Hersteller zudem, dass er mit der Mehrheit der Inhaber einer Wandelschuldverschreibung, die ursprünglich am Freitag fällig werden sollte, einen Aufschub verhandelt hat. Bis Mitte Mai hat Suntech demnach nun Zeit, um die Modalitäten der Rückzahlung der Anleihe, die ein Volumen von 541 Millionen US-Dollar hat, zu präsentieren. Insgesamt drückt das Unternehmen derzeit ein Schuldenberg von mehr als zwei Milliarden US-Dollar.
Erst in der vergangenen Woche war der Suntech-Gründer Zhengrong Shi vom Chefposten des Aufsichtsrats entbunden worden. Dies soll nach chinesischen Medienberichten auf Druck der Bank of China erfolgt sein. Diese habe gedroht Suntech kein Geld mehr zu geben, wenn Shi weiter an der Spitze des Unternehmens stünde. Bereits vor einem halben Jahr war Shi an der Vorstandsspitze vom Finanzvostand David King abgelöst worden. (Sandra Enkhardt)

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