Vorhersagen für den Solarmarkt 2013

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Das internationale Marktforschungsunternehmen IHS iSuppli gibt zehn Prognosen für den globalen Photovoltaikmarkt 2013 ab. Laut Ash Sharma, Direktor des Solarbereichs bei IHS, befindet sich die Photovoltaik-Industrie mitten in einem umfassenden Wandlungsprozess, der momentan von Förderkürzungen, fallenden Modulpreisen und internationalen Handelsstreitigkeiten gekennzeichnet ist. Es gebe aber auch Lichtblicke: Der weltweite Zubau schreitet weiter voran, Solartechnologien werden immer effizienter und die Schwächen des europäischen Marktes werden durch die aufstrebenden Märkte in China und den USA ausgeglichen.

Im Folgenden die zehn Vorhersagen von IHS:

  1. Der weltweite Photovoltaikmarkt wird im Jahr 2013 zweistellige Zubauzahlen erreichen. Dennoch werden die Einnahmen auf rund 57 Milliarden Euro sinken. Im Jahr 2011 lagen die Einnahmen der weltweiten Photovoltaik-Industrie laut IHS bei etwa 71 Milliarden Euro, für das Jahr 2012 geht IHS von Einnahmen in Höhe von rund 58,5 Milliarden aus.
  2. Die Konsolidierung unter den Herstellern von Solarmodulen wird auch im Jahr 2013 weiter voranschreiten. Die Anzahl der Unternehmen aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette (upsteam value chain) werde bis zum Ende des Jahres 2012 auf weniger als 150 Unternehmen fallen. Im Jahr 2010 gab es in diesem Bereich laut IHS noch mehr als 750 Unternehmen. Besonders die integrierten Hersteller werden im Jahr 2013 von der Konsolidierung betroffen sein. Die Kosten für nicht ausgelastete  integrierte Produktionslinien werden für viele dieser Unternehmen nicht mehr zu stemmen sein.
  3. Die Modulpreise werden sich im zweiten Halbjahr 2013 stabilisieren, weil das weltweite Überangebot langsam zurückgeht. Änderungen in der Marktdynamik werden zur Wiederherstellung des globalen Gleichgewicht von Angebots und Nachfrage beitragen.
  4. Der solare Handelsstreit wird sich auch im Jahr 2013 fortsetzen und nur wenige Gewinner hervorbringen. Im November 2012 sind bereits China, Europa, Indien und die USA in Handelsstreitigkeiten verwickelt. Der Zyklus von Sanktionen und Vergeltungsmaßnahmen wird nach Einschätzung von IHS nicht helfen, das grundlegende Problem von Überkapazitäten in der weltweiten Photovoltaik-Industrie zu lösen.
  5. Südafrika und Rumänien werden sich im Jahr 2013 zu wichtigen Wachstumsmärkten für die Photovoltaikbranche entwickeln. Beide Länder haben bisher eine kaum nennenswerte installierte Photovoltaik-Kapazität. Im kommenden Jahr erwartet IHS jeweils einen Zubau von mehreren hundert Megawatt.
  6. Zweistellige Renditen werden im Jahr 2013 auch für europäische Photovoltaik-Projekte möglich sein. Die derzeitigen Förderregelungen bieten nach Meinung von IHS in allen EU-Ländern attraktive Bedingungen für Investoren. Viele Märkte befänden sich außerdem an der Schwelle zur Netzparität, was ebenfalls gesunde Renditen erwarten lasse.
  7. Der Kapazitätszuwachs der Photovoltaik wird in den USA erstmals den Zuwachs von Windkraftanlagen überschreiten. Dies liege einerseits an derzeitig unsicheren Regularien für die Windbranche in den USA, andererseits spiegele diese Entwicklung auch die wachsende Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik in einigen US-Märkten wieder.
  8. China wird im Jahr 2013 zum größten Photovoltaikmarkt der Welt werden. Den Gesamtzubau im kommenden Jahr sagt IHS mit mehr als sechs Gigawatt voraus. Damit würde China Deutschland als größten Photovoltaikmarkt der Welt ablösen.
  9. Speicherlösungen für erneuerbare Energien werden die Solarindustrie verwandeln. Betreiber von Solaranlagen sehen Batterien in zunehmendem Maße als attraktiven Weg mehr Solarstrom selbst zu verbrauchen und auf teuren Netzstrom des Energieversorgers zu verzichten. Daher prognostiziert IHS einen sprunghaften Anstieg von Solaranlagen im Wohnbereich, die zusammen mit einem Speichersystem betrieben werden.
  10. Neue Technologien werden die Marktsituation für Maschinenhersteller beleben. Gleichzeitig werden diese Technologien Herstellern ermöglichen, ihre Kosten weiter zu senken, die Gewinne wieder zu erhöhen und sich von der Konkurrenz abzugrenzen.

(Mirco Sieg)

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