Sunways entlässt Hälfte der Mitarbeiter in Arnstadt

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Der Vorstand der Sunways AG hat eine umfassende Restrukturierung und Neuausrichtung des Konzerns beschlossen. Der Aufsichtsrat stimmte dem angesichts der angespannten wirtschaftliche Lage bei Sunways zu. Bei der Sunways Production GmbH in Arnstadt sollen bis auf weiteres keine Solarzellen für Standardmodule mehr produziert werden. Die Produktion wird auf Solarzellen für Spezialanwendungen, zum Beispiel für die gebäudeintegrierte Photovoltaik beschränkt. Sunways baut die Produktionskapazität ab und entlässt auch dienstleistendes Personal. Es ist geplant, die derzeit 120 Arbeitsplätze in Arnstadt um rund 50 Prozent zu reduzieren.

Sunways modifiziert das Geschäftsmodell bei Solarmodulen und Wechselrichtern und fokussiert sich auf Spezialzellen für den Bereich Automotive und die

gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV). Die Nutzung von Synergien mit der LDK-Solar-Gruppe, dem Mehrheitsaktionär des Unternehmens, soll konsequent weiter ausgebaut werden. In der Folge entlässt der Konzern über alle Funktionsbereiche und Standorte des Konzerns hinweg Personal.

Das Geschäftsmodell der Sunways werde ergänzt durch mehr Service bei weniger

Fertigung sowie mehr Anwendungsentwicklung bei weniger Basisforschung, erklärte Michael Wilhelm, Vorstandsvorsitzender des Photovoltaik-Spezialisten Sunways. "Unsere Vertriebsaktivitäten werden wir weiter stärken und internationaler ausrichten. Die eingeleitete enge Abstimmung mit LDK Solar erlaubt uns die notwendigen Markteintritte mit der Marke Sunways zügig voranzubringen. Darüber hinaus eröffnet uns die Erweiterung des Geschäftsmodells die Chance, über  Dienstleistungsangebote neue Kundensegmente und Kooperationschancen zu erschließen."

Im Produktbereich Wechselrichter wird sich Sunways in Zukunft auf die markt- und

kundenspezifische Anpassung ("Customizing") fokussieren. Die Eigenentwicklung

von Geräten und deren Produktion tritt dafür in den Hintergrund. Die Entwicklung

ganzheitlicher Lösungen (Energiespeicherung, Energiemanagement) soll dagegen

fortgesetzt werden. Außerdem ist für die Zukunft eine noch intensivere

Zusammenarbeit der Zentral- und Vertriebsfunktionen des Sunways Konzerns mit dem Partner LDK Solar vorgesehen – mit der Folge zusätzlicher Synergien für beide

Seiten.

In Summe könnten aus heutiger Sicht rund 40 Prozent der insgesamt 265

Arbeitsplätze im Sunways Konzern wegfallen. Angesichts der vorgesehenen

Maßnahmen wird der Vorstand umgehend Gespräche mit den Betriebsräten an den

Standorten Konstanz und Arnstadt aufnehmen.

Die wirtschaftliche Lage des Sunways Konzerns hatte sich in den vergangenen

Quartalen zunehmend verschärft. Durch die fortgesetzten Verluste ist ein

weitgehender Verzehr des bilanziellen Eigenkapitals eingetreten. Angesichts der

anhaltend rückläufigen Preisentwicklung, die auf der Materialkostenseite nicht

aufgefangen werden konnte, ist eine Besserung der aktuellen Lage nicht in Sicht.

"Wir müssen wieder Geld verdienen", fasst Michael Wilhelm die Situation knapp

zusammen.

Im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung war die LDK Solar-Gruppe Ende letzten Jahres als strategischer Investor bei der Sunways AG eingestiegen. "Wir haben einen Mehrheitsgesellschafter, der klar zu Sunways steht und der dies in den

vergangenen Monaten immer wieder bewiesen hat", betont Michael Wilhelm. Dieses wichtige Commitment als auch die aktive Zusammenarbeit in vertrieblichen Fragen sowie die Unterstützung in der Anbahnung möglicher weiterer strategischer

Partnerschaften sind von grundlegender Bedeutung für die erfolgreiche

Restrukturierung von Sunways. (William Vorsatz)

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