Europa droht Photovoltaik-Handelskrieg mit China

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Nun könnte nach verschiedenen Medienberichten ein Handelskrieg bei der Photovoltaik zwischen Europa und China  drohen. Vier Silizium-Hersteller aus China sollen beim  Wirtschaftsministerium MOFCOM Anti-Dumping und Anti-Subventionsklagen gegen die europäische Konkurrenz eingereicht haben, wie die Tageszeitung „Xinhua“ berichtet. Jiangsu Zhongneng Polysilicon Technology Development Co. Ltd, Jiangxi LDK PV Silicon, China Silicon Corporation and Daqo New Energy werfen europäischen Produzenten vor, billige Polysilizium-Produkte nach China einzuführen. Hauptimporteur im ersten Halbjahr 2012 sei dabei Wacker Chemie aus Deutschland gewesen. Die Menge der Importe sei weiter gestiegen, die Preise hätten sich aber nahezu halbiert. Das Wirtschaftsministerium prüfe nun die Klagen, heißt es in dem Bericht.

Ein Sprecher von Wacker Chemie nannte die Vorwürfe laut einem Bericht der „Welt“ inhaltlich „halt- und substanzlos“. Noch liege allerdings keine offizielle Beschwerde aus China vor. Wacker Chemie unterstützt nach eigenen Angaben auch nicht die jüngst in Brüssel eingereichte Anti-Dumpingklage europäischer Photovoltaik-Hersteller gegen die Konkurrenz aus China. „Handelsbarrieren sind nicht hilfreich, sie nützen weder dem Wettbewerb, noch dem Endverbraucher", so die offizielle Haltung des Unternehmens zu etwaigen Klagen. Ähnlich sieht man es bei Suntech: „Diese verständlichen Rufe nach Vergeltung betreffen uns negativ, weswegen wir sie nicht unterstützen.“ Suntech hatte in den USA eng mit den Behörden zusammengearbeitet, um etwaige Anti-Dumping- oder –Subentionsvorwürfe aus der Welt zu schaffen. Als global fungierendes Unternehmen setze Suntech auf freien Handel und offene Märkte weltweit, sagte Europasprecher Björn Emde der photovoltaik.

Bereits im Juli hatte das chinesische Wirtschaftsministerium Ermittlungen wegen Importen von Solarsilizium aus den USA und Südkorea nach China angekündigt. Dies war eine Reaktion auf die bislang vorläufigen Anti-Dumping- und Anti-Subventionszölle von bis zu 250 Prozent, die das US-Handelsministerium nach einer Petition verschiedener US-Hersteller gegen chinesische kristalline Photovoltaik-Produkte verhängt hatte. Vor einigen Wochen hatte nun die wiederum von Solarworld geführte Initiative EU ProSun auch bei der Europäischen Kommission eine ähnliche Klage gegen chinesische Hersteller eingereicht. Bis September hat Brüssel Zeit zu entscheiden, ob die EU Ermittlungen aufnehmen wird. (Becky Beetz/Sandra Enkhardt)

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