Neue Sammelklage gegen Suntech wegen GSF-Affäre

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Die Kanzlei Bernstein Liebhard LLP hat im Auftrag von Aktionären der Suntech Power Holdings Co. Ltd. eine Sammelklage im US-Bundesstaat Kalifornien eingereicht. Es ist bereits die dritte Klage, die auf einen Betrugsverdacht bezüglich fehlender Sicherheiten bei der luxemburgischen Firma Global Solar Fund, in die Suntech investiert hat, zurückgeht. Bereits vor einigen Tagen waren zwei Sammelklagen deshalb in den USA eingereicht worden. Suntech werden dabei „fehlende interne und finanzielle Kontrollmechanismen“ sowie "sachlich falsche und irreführende Finanzberichte aus der relevanten Zeit" vorgeworfen. „Solche Aufrufe zu Sammelklagen für Kleinaktionäre sind für das US-amerikanische Rechtssystem typisch und haben traditionell minimale Erfolgsaussichten, in Europa sind nicht einmal zulässig. Sie sind für uns nun wirklich kein Grund zur Sorge“, erklärte Björn Emde, Sprecher von Suntech in Europa, auf Anfrage der photovoltaik.
Suntech selbst hatte Ende Juli angekündigt, wegen des Betrugsverdachts zu ermitteln. Dazu seien bei verschiedenen Gerichten Klage eingereicht worden. Es geht darum, dass Suntech als Sicherheit für sein Investment in die luxemburgische Firma Global Solar Fund, S.C.A., Sicar (GSF) in Höhe von gut 554 Millionen Euro als Pfand eine deutsche Staatsanleihe von 560 Millionen Euro zugesagt worden sei. Diese soll sich nach den damaligen Angaben in Besitz der  GSF Capital Pte Ltd. befunden haben. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass sie vielmehr nur von einem nicht namentlich genannten europäischen Unternehmen geliehen gewesen sei.
Suntech ist mit 80 Prozent der größte Investor der GSF. Die übrigen Anteile befinden sich zu jeweils zehn Prozent in Besitz des Gründer und Vorstandschefs von Suntech, Zhengrong Shi, sowie  Javier Romero, der früher auf Provisionsbasis Suntech-Module verkauft hat und dem auch die GSF Capital Pte. Ltd. gehört. Über die GSF wollte sich Suntech an Photovoltaik-Projekten in Europa beteiligen. Mittlerweile versucht der chinesische Photovoltaik-Hersteller seine Anteile zu verkaufen, um über die Erlöse eine im kommenden Jahr fällige Wandelschuldanleihe zurückzahlen zu können. (Sandra Enkhardt)

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