Stabile Netze mit Solarstrom

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Dass die Solaranlagen im Winter keinen Stom liefern, ist ein weit verbreitetes Argument gegen einen weiteren Ausbau. Doch diesen Februar, als es richtig kalt wurde, hat Deutschland unter anderem dank Photovoltaik viel Strom produziert und nach Frankreich exportiert. Dort fehlte er trotz der vielen Atomkraftwerke.

Allerdings muss der Strom aus Erneuerbaren dorthin transportiert werden, wo er gebraucht wird. Wie viele Leitungen dafür zusätzlich zu den bestehenden nötig sind, ist immer noch umstritten. Unter anderem liegt das daran, dass der Leitungsbedarf vom zukünftigen Energiemix abhängt (Seite 16). Kurz gesagt: Je mehr Offshore-Windkraft, umso mehr Leitungen sind nötig. Je mehr dezentrale Photovoltaik und Speicher, umso weniger Leitungen müssen gebaut werden. Dabei ergänzen sich die Technologien. Denn Photovoltaikkraftwerke an der richtigen Stelle können die Leitungskapazität erhöhen. Das zeigt ein Versuch aus Bayern, bei dem Wechselrichter dazu genutzt werden, die Spannung im Stromnetz zu stabilisieren. Dafür ist es nicht einmal nötig, dass die Sonne scheint (Seite 44). Der Initiator des Versuchs plädiert dafür, dass diese Zusatzdienstleistung der Photovoltaik positiv angerechnet wird.

Mit diesem Thema beginnt der für die Märzausgabe traditionelle Schwerpunkt Wechselrichter. Diese können nicht nur im Stromnetz neue Funktionen übernehmen, sondern auch im Haus. Viele Hersteller haben inzwischen Geräte zum Energiemanagement und zur Speicherung im Angebot (Seite 48). Der Schwerpunkt schließt mit der Marktübersicht. Da die Datenbank inzwischen über 1.500 Geräte enthält, können wir nur einen kleinen Ausschnitt abdrucken (Seite 60). Die vollständige Übersicht erhalten Abonnenten kostenfrei online, wer kein Abonnent ist,gegen eine Gebühr. Die Übersicht zeigt, dass inzwischen schon über 700 Geräte die Niederspannungsrichtlinie und über 600 Geräte die Mittelspannungsrichtlinie erfüllen. Allerdings sind erst gut 400 davon zertifiziert.

Über Politik finden Sie in dieser Ausgabe weniger, als es die täglichen Meldungen über würgende und starre Deckel erwarten lassen. Die Hardliner vom CDU-Wirtschaftsflügel und aus dem Wirtschaftsministerium fordern, dass die Regierung einen angeblichen Beschluss umsetzt und den Ausbau auf 33 Gigawatt bis 2020 begrenzt. Dabei hat es diesen Beschluss nie gegeben. Das sieht auch das Umweltministerium so, das mit dem sogenannten Nationalen Aktionsplan vor eineinhalb Jahren das Ausbauziel von 52 Gigawatt nach Brüssel gemeldet hat. Die 33 Gigawatt stammen vielmehr aus dem Gutachten, mit dem die Regierung seinerzeit die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke begründet hat. Abgesehen davon, dass es inzwischen überholt sein sollte, erläuterten die Gutachter die Zahl nicht. Sie rechneten auch keine Szenarien mit einem höheren Solarstromanteil durch. Solange die Akteure auf dieser Ebene miteinander streiten, geht es nicht um Sachfragen. Die FDP im Todeskampf benötigt vielmehr ein Erfolgserlebnis. In einem für die Branche gefährlichen Kuhhandel wird sie es eventuell auch bekommen.

Unter diesen Umständen ist alles, was gemeldet wird, wenige Tage später hoffnungslos veraltet. Wir informieren Sie darüber lieber aktuell online auf www.photovoltaik.eu (Webcode 0051).

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Michael Fuhs

Chefredakteur

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