Rösler bekräftigt Willen zur Kürzung der Solarförderung

Teilen

„Die Förderung der Photovoltaik muss deutlich reduziert werden“, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) im Interview der „Bild am Sonntag“. Er kritisierte dabei, dass sechs der zwölf Milliarden Euro, mit denen Deutschland die erneuerbaren Energien fördere, in die Photovoltaik flössen. Zugleich habe die Photovoltaik aber nur einen Anteil von drei Prozent an der Energieversorgung. „Hier werden also die Marktmechanismen von Angebot und Nachfrage künstlich außer Kraft gesetzt. Und hier wird nicht die beste Energieform gefördert, sondern die, die im Gesetz festgelegt ist. Das ist nicht vernünftig“, sagte Rösler weiter.

Der Wirtschaftsminister kritisierte ebenfalls die hohen Energiepreise. „Energie ist für die Unternehmen und die Menschen ein erheblicher Kostenfaktor. Strom muss deshalb nicht nur für Verbraucher, sondern auch für unsere Industriebetriebe bezahlbar bleiben. Um die Kosten stabil zu halten, habe ich vorgeschlagen, an das Gesetz über erneuerbare Energien heranzugehen. Ich möchte, dass wir bei den erneuerbaren Energien künftig deutlich mehr Wettbewerb haben, damit wir die Energiewende zu verträglichen Preisen umsetzen können. Dazu brauchen wir Marktmechanismen. Die werde ich einfordern“, sagte Rösler.

Er lässt dabei vollkommen außer Acht, dass die Strompreise für die energieintensive Industrie in Deutschland kaum gestiegen sind. Während der Privatverbraucher mittlerweile etwa 25 Cent je Kilowattstunde für seinen Strom zahlen muss, liegen die Preise für die Industrie bei rund zwölf Cent je Kilowattstunde. Gern wird die EEG-Umlage dennoch für die Strompreissteigerungen (siehe Grafik) verantwortlich gemacht. Dies trifft aber eben nicht zu, da sich viele Industrieunternehmen weitgehend von der Zahlung der EEG-Umlage befreit sind. Dieser Effekt wird sich noch verstärken, da die Eingangsbedingungen für Energieintensität mit der EEG-Novelle abgesenkt werden und viele Unternehmen, die Übergangsregelung für das Grünstromprivileg genutzt haben, um künftig weniger EEG-Umlage zahlen zu müssen. Alle diese Aspekte spricht Rösler im Interview nicht an. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.