Preisdruck für Hersteller wächst

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Die Photovoltaik hat einen schweren Start in das Jahr 2011 hinter sich. Nach einem Wachstum der weltweiten Photovoltaik-Nachfrage um 139 Prozent im vergangenen Jahr erlebten die Hersteller ein sehr schwieriges erstes Quartal, so Solarbuzz in seinem Quartalsbericht. „2011 wird ein herausforderndes Jahr für die Industrie, die sich auf einen Rückgang des Marktes einstellen müssen“, sagte Präsident Craig Stevens. „Europa wird nicht mehr der Wachstumsmotor wie in früheren Jahren sein.“ Verglichen mit den ersten drei Monaten 2010 sei die Nachfrage allein in Deutschland, dem weltweit wichtigsten Photovoltaik-Markt, nach ersten Schätzungen um etwa die Hälfte zurückgegangen. Die Preise für Photovoltaik-Anlagen seien allerdings noch nicht weit genug gesunken, um den Markt wieder in Schwung zu bringen.  Die Modulhersteller hätten bereits ihre Vertriebskanäle verbreitert, um ihre größeren Produktionsvolumina abzusetzen. Dennoch seien die Lagerbestände in Europa zu, Ende des ersten Quartals auf ein „unhaltbares Maß“ angewachsen, so Solarbuzz in seinem Quartalsbericht. Stevens sagte, die Unternehmen müssten sich Zugang zu neuen Märkten verschaffen. Ansonsten bestünde das Risiko, dass sie in der Zeit fallender Preise große Lagerbestände aufbauten oder ihre Produktion runterfahren müssten. Am besten könnten mit der Situation der US-Konzern First Solar und die großen Hersteller aus Asien umgehen, heißt es Solarbuzz Quartalsbericht. Bis zum Jahresende müssten sich aber alle Photovoltaik-Produzenten auf einen extremen Preisdruck einstellen. Voraussichtlich würden in diesem Wettbewerb vor allem die Hersteller aus China und Taiwan ihre Vorteile ausspielen können.

Da zur Jahresmitte in den fünf wichtigsten europäischen Photovoltaik-Märkten Kürzungen bei der Solarförderung anstünden, sei für die kommenden drei Monate eine leichte Marktbelebung zu erwarten, speziell in Deutschland und Italien, heißt es weiter. Daneben erwartet Solarbuzz auch ein weiteres Wachstum anderer europäischer Märkten, den USA, Kanada, China und Indien. Allerdings sei es nicht sicher, dass die Modulhersteller ihre erweiterten Kapazitäten wohl nicht komplett absetzen können. Sie planten ihre Lieferungen um 55 Prozent auszuweiten. Solarbuzz erwartet aber nur eine Steigerung der Nachfrage um etwa zwölf Prozent. Nach einer Nachfragespitze im zweiten Quartal stünde die Industrie im zweiten Halbjahr wieder vor enormen Herausforderungen. Wahrscheinlich sei der Ausweg für einige Firmen nur, ihre Produktion zu drosseln, um die Lagerbestände nicht weiter wachsen zu lassen. Nach dem Bericht ist nicht davon auszugehen, dass der Atomunfall im japanischen AKW Fukushima große Auswirkungen auf die politischen Entscheidungen im Photovoltaik-Bereich in diesem Jahr haben werde. (Sandra Enkhardt)

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