Minister fordert schnelle Entscheidung zur Solarförderung in Italien

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Der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Paolo Romani, hat bei einer Anhörung der Industriekommission des Senats angekündigt, dass es binnen zwei Wochen ein neues Dekret für die Einspeisevergütung für Photovoltaik sowie die anderen erneuerbaren Energien geben werde. Er sagte weiterhin, dass er sich am Freitag mit Vertretern der Solarbranche treffen wolle, berichtet Renato Lavorato, Manging Partner bei Altair Capital Partners. Innerhalb von zwei Wochen wolle Romani dann gemeinsam mit der Umweltministerin Stefania Prestigiacomo neue Richtlinien für die Solarförderung erarbeiten und vorlegen. Damit wolle er die Stabilität des Marktes gewährleisten und Sicherheit für Banken, Investoren und Herstellern für langfristige Investitionen in Photovoltaik-Projekte schaffen, so der Minister.

Die italienische Regierung verabschiedete Ende vergangener Woche ein Legislativdekret. Demnach soll es zum 1. Juni 2011 eine neue Regelung zur Solarförderung geben. Alle Photovoltaik-Anlagen, die bis dahin nicht nur fertiggestellt, sondern auch bereits am Netz und somit in Betrieb genommen sind, werden die aktuelle Einspeisevergütung erhalten. Allerdings ist die Einführung einer Obergrenze für die neu installierte Photovoltaik-Leistung bei ein bis zwei Gigawatt pro Jahr für den Erhalt der Einspeisevergütung im Gespräch. Außerdem sollen Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf Ackerland auf eine Größe von einem Megawatt beschränkt werden. Dagegen ist die ursprüngliche Begrenzung des Gesamtzubaus in Italien von acht Gigawatt mit dem Dekret der Regierung vom Tisch. Ursprünglich war es das Ziel der Regierung, bis 2020 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von acht Gigawatt zu installieren. Dieses Ziel könnte nun bereits in diesem Jahr erreicht werden. Daraufhin gab es Überlegungen, die Solarförderung komplett auf Eis zu legen.

Die Änderung der Solarförderung in Italien wird nicht ohne Folgen auf den weltweiten Photovoltaik-Markt bleiben. Die ersten Auswirkungen zeigen sich nach Aussagen von Analysten bereits. Der Spotmarktpreis für Silizium sei innerhalb einer Woche bereits um sieben Prozent gefallen, sagt Dirk Morbitzer, Analyst von Renewable Analytics. Nachfolgend kämen auch die Modulpreise bereits ins Rutschen. Auch Götz Fischbeck, Analyst der BHF-Bank AG, erwartet ein deutliches Abschwächen der Nachfrage nach Photovoltaik-Komponenten. Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette seien unmittelbar negativ betroffen gewesen von der Entscheidung der italienischen Regierung. (Sandra Enkhardt)

Mehr zur Entwicklung in Italien finden Sie auch in der kommenden Ausgabe der photovoltaik (04/2010). Sie erscheint am 07. April.

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