REC und Spelsberg streiten über Anschlussdosen

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REC ScanModule AB und die Günther Spelsberg GmbH & Co. KG streiten seit einiger Zeit über die Ursache aufgetretener Probleme an den Kontaktstellen bei Anschlussdosen. Seit November 2007 verbaut der norwegische Hersteller die Anschlussdosen von Spelsberg in seinen Solarmodulen. Spelsberg ist nach eigenen Angaben im Oktober 2008 erstmals über vereinzelte Probleme bei den Anschlussdosen von REC-Solarmodulen informiert worden. Darüber hinaus sei das Unternehmen bei der Ursachenanalyse und Beurteilung der aufgetretenen Probleme zu Rate gezogen worden.

Schwachstellen im Kontaktbereich festgestellt

REC hat in einer im Februar veröffentlichten Marktinformation auf eine Schwachstelle an den Anschlussdosen von Spelsberg aufmerksam gemacht. Das Problem liege im Kontaktbereich zwischen dem Kreuzanschluss und der Anschlussdose selbst. Dadurch werde ein schlechter Kontakt zwischen der Verbindungsschiene der Anschlussdose und dem Kreuzanschluss verursacht. „In einigen Fällen hat die schlechte Verbindung zu einer Überhitzung und

Deformation des Anschlussdosen-Einsatzes geführt“, heißt es in der REC-Marktinformation. Die notwendige Reparatur habe keine Auswirkungen auf das Solarmodul. Wegen der Schwachstelle könne es sein, dass die Photovoltaik-Module weniger Solarstrom produzierten, hieß es weiter. Es müsse nicht zu einer sofortigen Auswirkung auf die Leistung der betroffenen Solarmodule kommen, über einen längeren Zeitraum sei aber ein Leistungsabfall möglich. Photovoltaik-Module, bei denen Reparaturen erforderlich sind, seien vor allem in Regionen mit extremen Wetterbedingungen entdeckt worden.

Spelsberg weist Probleme zurück

„Spelsberg hat die Anschlussdosen in einwandfreien Zustand an REC ausgeliefert“, sagt Martin Lütgens, Geschäftsbereichsleiter Photovoltaik bei Spelsberg. Die Probleme, die REC anführt, seien erst im weiteren Verbauungsprozess entstanden. Die von REC veröffentlichten Schwachstellen deuteten auf Mängel im elektrischen Kontakt hin. Es könnte sein, dass isolierendes Vergussmaterial in die Kontaktstellen der Anschlussdosen unkontrolliert eingedrungen sei, erklärt Lütgens. Zudem könnte auch das so genannte Solarbändchen falsch installiert worden sein. Die Probleme seien somit auf das Zusammenspiel der Kontaktpartner, also auf die besondere Verbindungstechnik und –geometrie sowie insbesondere Einflüsse bei der Verarbeitung beim Kunden zurückzuführen, sagt Lütgens. Spelsberg seien keine Beanstandungen anderer Firmen an seinen Anschlussdosen bekannt.

REC kommt für Reparaturkosten auf

Die Schwachstellen seien bei Modulen festgestellt worden, die zwischen dem 1. November 2007 und dem 31. Januar 2009 hergestellt wurden. Gemeinsam mit Spelsberg habe man nun verschiedene Reparaturmethoden erarbeitet. Ein Ansatz sei, den Kreuzanschluss und die Verbindungsschiene der Anschlussdose zusammenzulöten, heißt es in der REC-Marktinformation weiter. Dies habe REC seit dem 1. Februar bei der Herstellung aller Photovoltaik-Module eingeführt. „REC wird für die beauftragten Reparaturarbeiten an den betroffenen Module aufkommen“, heißt es weiter. Das norwegische Unternehmen verweist darauf, dass die möglichen Reparaturen keine Auswirkungen auf die anderen Geschäftsbereiche wie Silizium-, Wafer- und Zellherstellung haben.

Spelsberg hatte die Anschlussdose gemeinsam mit REC entwickelt und auf die Bedürfnisse des norwegischen Modulherstellers abgestimmt. Die „problematischen Kontaktstellen“ seien mit keiner anderen Modulanschlussdose baugleich, betont Lütgens.(SE)

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