Die Stunde der CIS-Zellen?

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Obwohl schon lange in der Entwicklung, scheint der gordische Knoten in der CIS-Zellenproduktion (CIS – Kupfer, Indium und Selenid oder Schwefel) allmählich zu platzen. Firmen wie Sulfurcell, Showa oder Odersun bauen ihre Kapazitäten kräftig aus. Solibro, Johanna Solar und Avancis gehen gerade neu an den Start. Und auch der Überraschungsstar – die amerikanische Firma Solyndra – setzt mit ihren ungewöhnlichen röhrenförmigen Solarzellen auf CIS (siehe Titelbild und Seite 56). Mit Avancis sind sogar zwei ganz große Player ins CIS-Geschäft eingestiegen: Royal Dutch Shell und Saint-Gobain (Seite 54). Das zeigt: Die Technik hat durchaus Potenzial. Als Dünnschichtzellen brauchen CIS-Module weniger Rohstoffe als siliziumbasierte Zellen, haben aber gegenüber anderen Dünnschichttechnologien den Vorteil eines höheren Wirkungsgrades. Die Nachteile sind allerdings auch nicht ganz unerheblich. Die Produktionsverfahren sind vielfältig und bisher kaum standardisiert. Jede Firma erfindet das Rad quasi neu. Das kostet viel Geld, lässt aber auch Spielraum für maßgeschneiderte Produkte. Der Cadmiumanteil in CIS-Zellen ist nicht nur schwer zu handhaben, er ist auch eine Belastung für das Green-Tech-Image von Solarzellen. Für dieses Problem gibt es allerdings schon Lösungsansätze (Seite 68). Die größten Schwierigkeiten für einen großen Durchbruch der CIS-Technik könnten aber in der relativen Knappheit des Hauptrohstoffs Indium liegen. Das Element ist äußerst selten und wird darüber hinaus auch in anderen Elektronikprodukten wie LCDs oder LEDs eingesetzt. Um einen Engpass zu vermeiden, ist ein konsequentes Recycling unabdingbar (Seite 60). All diese CIS-Themen und noch mehr haben wir in unserem 24-seitigen Spezial für Sie zusammengetragen (ab Seite 46).

Ob die neuen CIS-Produzenten auch wirtschaftlich arbeiten, müssen sie gleich auf die harte Tour unter Beweis stellen. Denn Wirtschaftskrise, Kreditklemme und die Degression des deutschen EEG sind im Markt angekommen. Doch die Marktteilnehmer reagieren unterschiedlich. Einige agieren mit Kampfpreisen, andere warten einfach ab – auch die Endkunden (Seite 14).

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Karsten Schäfer

Chefredakteur

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