50 Hertz: Energiewende und Versorgungssicherheit schließen sich nicht aus

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50 Hertz ist als Übertragungsnetzbetreiber für die Versorgungssicherheit im Norden und Osten Deutschlands verantwortlich. Damit wird eine große Menge erneuerbarer Energien in das Netz des Unternehmens eingespeist. 2016 waren es nach der nun veröffentlichten Bilanz rund 46 Terawattstunden und damit fast die Hälfte des insgesamt eingespeisten Stroms. Die installierte Leistung an erneuerbaren Energien im Netzgebiet von 50 Hertz habe sich von 27,1 auf 28,4 Gigawatt bis zum Ende des Jahres 2016 erhöht. Erfreulich sei dabei, dass sich die Kosten für das Engpassmanagement – also die die Redispatchkosten – im Vergleich zu 2015 deutlich reduziert hätten. Sie seien von 354 auf etwa 180 Millionen Euro gesunken, hieß es bei 50 Hertz. Die Kosten für das Hoch- und Runterfahren konventioneller Kraftwerke seien von 205 auf 107 Millionen Euro gesunken; jede für das Einsenken von Erneuerbaren-Anlagen von 146 auf etwa 73 Millionen Euro.

Boris Schucht, der Vorsitzende der Geschäftsführung von 50 Hertz, sieht die sinkenden Kosten vor allem in der Inbetriebnahme der „Thüringer Strombrücke“ begründet. Mit der neuen Südwest-Kuppelleitung lasse sich der Strom Richtung Süden transportieren. „Man sieht daran eines sehr deutlich: Netzausbau wirkt“, sagte Schucht. „Ein hoher Anteil an erneuerbaren Energien steht nicht im Widerspruch zu einer hohen Versorgungssicherheit“, zitiert „Der Tagesspiegel“ den 50-Hertz-Manager. Nach seiner Ansicht ist der Ausbau des Übertragungsnetzes unabdingbar, um die Energiewende erfolgreich und volkswirtschaftlich effizient zu gestalten.

Insgesamt habe 50 Hertz im vergangenen Jahr 33 Kilometer neue Leitungen in Betrieb genommen. Weitere 129 Kilometer befänden sich im Bau und 629 Kilometer im Genehmigungsverfahren. Zudem seien drei neue Umspannwerke im vergangenen Jahr in Betrieb genommen worden. Zwei sollten in diesem Jahr folgen. Die für die Energiewende notwendigen Infrastrukturprojekte könnten nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn der gesetzliche und regulatorische Rahmen, der sich im vergangenen Jahr verschärft habe, der Investitionsfinanzierung dienlich sei, so Schucht weiter.

Die Investitionen beziffert 50 Hertz für das vergangene Jahr mit 737 Millionen Euro. Auch für die kommenden fünf Jahre würden Ausgaben in ähnlicher Höhe erwartet. Für den Zeitraum 2017 bis 2021 plane 50 Hertz Investitionen von insgesamt rund 3,8 Milliarden Euro, hieß es weiter. Der Umsatz aus dem Netzgeschäft sei gegenüber 2015 von 1,495 auf 1,290 Milliarden Euro gesunken. (Sandra Enkhardt)

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