Ein Jahr nach dem Versetzen der Photovoltaik-Heimspeicher des Leipziger Anbieters in den Stand-by-Modus sorgt ein neuer Zwischenfall für Einschränkungen. Senec arbeitet nach eigenen Angaben mit Hochdruck an der Analyse der Vorfalls, der sich trotz des neuen Sicherheitssystems „Smart Guard“ ereignete. Die Kapazität der Batteriespeicher ist momentan zeitweise eingeschränkt.
Der Markt für Batteriespeicher in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen würde sich bei dieser Zahl gegenüber 2020 mehr als verdoppeln. Erstmals seit Jahren könnte jedoch nicht Sonnen der größte Anbieter hierzulande sein, sondern knapp hinter BYD liegen.
Der überwiegende Teil der Photovoltaik-Heimspeicher ist nach Angaben des Leipziger Herstellers nach der Fernabschaltung wieder in Betrieb. Doch wenn Batteriemodule getauscht werden müssen, kommt es wegen anhaltender Lieferengpässe zu Verzögerungen. Dennoch hofft Senec, den Prozess in den nächsten Wochen abschließen zu können.
In einem pv magazine-Webinar erklärte Marco Augustin, Director Engineering Energy Storage bei Senec, gemeinsam mit Sebastian Kawollek, Head of Customer Success von Accure, wie der „Smart Guard“ mehr Sicherheit für Photovoltaik-Heimspeicher bringen soll. Die Flut der Fragen ließ sich nicht in den 60 Minuten bewältigen, doch Senec hat im Nachgang noch einige wichtige Fragen beantwortet und zu verschiedenen Themenkomplexen Stellung bezogen.
Viele Photovoltaik-Heimspeicher des Leipziger Unternehmens verfügen mittlerweile über den sogenannten „Senec Smart Guard“. Dieses Sicherheitsmonitoring führt auch dazu, dass einzelne Speicher nach der Wiederinbetriebnahme kurzzeitig in Stand-by-Modus gehen können, wie Senec erklärt. Zudem ist die Auszahlung der Kulanz angelaufen.
Der Boom bei privaten Photovoltaik-Dachanlagen treibt auch die Nachfrage nach Batteriespeichern. Davon profitieren nach Einschätzung der Analysten vor allem die Hersteller BYD, Sonnen, Senec und E3/DC, die seit Jahren führende Anbieter auf dem deutschen Markt sind.
Aktuell laden und entladen die Photovoltaik-Heimspeicher des Leipziger Unternehmens nur mit stark gedrosselter Leistung, doch dies soll sich in den nächsten Tagen für viele Betreiber ändern. Senec verspricht eine Rückkehr zum alten Leistungsniveau vor der Fernabschaltung. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, haben Kunden zwei rechtliche Optionen. Verbraucherschützer prüfen aktuell eine Musterfeststellungsklage. Alternativ könnten Kunden auch einen Mangel wegen Abweichung von der Beschaffenheitsvereinbarung geltend machen, wie Rechtsanwalt Andreas Kleefisch erklärt.
Das erweiterte Schutzkonzept führt dazu, dass die Photovoltaik-Heimspeicher des Leipziger Unternehmens mit höherer Sensivität be- und entladen werden. Betreiber berichten, dass dadurch die Batterien selbst an sonnigsten Tagen nicht komplett voll werden. Bei anderen Speichersystemen sind weitere Prüfungen und Updates in der Fernwartung notwendig, bevor sie wieder in Betrieb gehen können.
Interview: Senec versetzte nach drei Verpuffungen viele seiner Speicher am 9. März in einen Stand-by-Modus. Mittlerweile sind die meisten der Systeme wieder in Betrieb oder werden derzeit aktiviert. In einem Gespräch berichten CEO Aurélie Alemany, CFO Thomas Augat und Marco Augustin, Director Engineering Energy Storage, über den aktuellen Stand. Dabei gibt es aktuell schon wieder neue Hiobsbotschaften, denn es kam zu einem weiter Vorfall mit einem Senec-Speicher, der allerdings wohl eine andere Ursache haben dürfte als die Zwischenfälle im März.
Nach Auskunft des Leipziger Unternehmens ist die umfassende Analyse erfolgt. Nun laufen die letzten Vorbereitungen wie ein abschließender Zertifizierungsprozess mit einem externen Gutachter. Bis alle Batteriespeicher wieder voll aktiviert sind, wird es wohl dennoch eine Weile dauern.